Ein Center als defensive Notlösung
Die Ravensburg Towerstars gehen angeschlagen ins letzte Hauptrunden-wochenende
- Wer kommt in die Pre-play-offs, wer muss in die Abstiegsrunde – und wer schafft es direkt ins Play-off-viertelfinale? So spannend ist das letzte Hauptrunden-wochenende in der Deutschen Eishockey-liga 2 schon lange nicht mehr gewesen. Mittendrin sind die Ravensburg Towerstars. Sie bekommen es am Freitag (19.30 Uhr/chg-arena) mit den Lausitzer Füchsen und am Sonntag (18.30 Uhr/spradetv) auswärts mit den Krefeld Pinguinen zu tun. In der Defensive ist Trainer Gergely Majoross für alle Notfälle gerüstet.
In den jüngsten Trainingseinheiten hat Maximilian Hadraschek einige Spielformen zusammen mit Denis Pfaffengut als Verteidiger absolviert. „Ich bin es als Mittelstürmer gewohnt, defensiv zu arbeiten“, sagt Hadraschek. „Wir haben einige Verletzte in der Verteidigung, wenn ich mich dann in den Dienst der Mannschaft stellen muss, mache ich das gerne.“
Zumindest gegen die Lausitzer Füchse am Freitag in der Chgarena kann Hadraschek aber wohl in seiner angestammten Position als Center im Sturm spielen. „Wir bekommen Daniel Schwaiger aus Ingolstadt“, bestätigt Majoross. Dann hat der Ungar in der Verteidigung sechs Spieler zur Verfügung: Neben Schwaiger und Pfaffengut noch Florin Ketterer, Tim Sezemsky, Niklas Hübner und Lukas Bender, den die Towerstars aus Lindau zurückbeordert haben. „Hadraschek steht aber zur Not parat“, meint Majoross.
Denn zum einen ist unklar, ob Schwaiger am Sonntag mit nach Krefeld fahren kann, zum anderen darf der Förderlizenzspieler in den Play-offs nicht für die Towerstars auflaufen. In der Hauptrunde kam Schwaiger nicht auf die geforderte Anzahl an Spielen. „Es ist, wie es ist“, sagt Majoross zur Verletzungsmisere in der Defensive. „Und die jungen
Spieler freuen sich auf mehr Eiszeit und können in eine neue Rolle schlüpfen.“Mit einem Heimsieg gegen die Lausitzer Füchse, derzeit Tabellen-achter und fünf Punkte hinter Ravensburg, könnte der Tabellenfünfte einen großen Schritt Richtung Viertelfinalqualifikation machen. Die endgültige Entscheidung wird aber voraussichtlich erst am Sonntag fallen – dann möglicherweise im direkten Duell mit Krefeld.
Die Towerstars wollen sich die Pre-play-offs natürlich ersparen. „Ein paar freie Tage wären angesichts der Verletzungen sehr wichtig“, meint Majoross. „Aber wenn wir in den Pre-play-offs spielen müssen, werden wir auch das mit Freude und vollem Einsatz angehen.“
Trotz der prominenten Ausfälle der Verteidiger Julian Eichinger, Pawel Dronia und Oliver Granz sieht Hadraschek sein Team immer noch gut aufgestellt. „Wir sind gut genug, um gegen Weißwasser zu gewinnen“, ist sich der 29-Jährige sicher. „Wir müssen noch mehr zusammenhalten und unsere Chancen konsequent nutzen.“Sollte Hadraschek in die Defensive rücken müssen, würde es zwar „eine etwas andere Aufgabe“sein. Der Center hat in seiner Karriere aber schon mal kurzfristig in der Verteidigung ausgeholfen. „Das passt schon.“Dass er im Training die Übungen mal als Verteidiger und mal als Stürmer absolviert hat, begründet Majoross so: „Er soll ein bisschen den Touch als
Verteidiger bekommen. Wir brauchen ihn aber auch in der Offensive.“
Da haperte es am vergangenen Wochenende – in den Partien gegen Bietigheim und Dresden schossen die Towerstars nur zwei Tore. „Das war natürlich ein Grund dafür, dass wir nur zwei Punkte geholt haben“, sagt Majoross. „Wir haben uns nicht gut genug bewegt. Wir brauchen mehr Geschwindigkeit.“
Ganz viel Unterstützung bekommen die Towerstars am Freitag in der Chg-arena wieder von den Fans. Schon am Mittwoch waren alle Sitzplätze vergriffen. Auch die Zuschauer wollen alles geben, um die Pre-play-offs zu vermeiden und direkt ins Viertelfinale einzuziehen.