Schwäbische Zeitung (Wangen)

Fahrzeugbe­schaffung ist eine Herausford­erung

Feuerwehr Wohmbrecht­s erlebt 2023 bei den Einsätzen ein Déjà-vu – Sieben Kameraden sind seit 40 Jahren aktiv

- Von Olaf Winkler ●

- Acht Einsätze, davon drei Brandalarm­e und fünf technische Hilfeleist­ungen hat die Feuerwehr Wohmbrecht­s 2023 abgearbeit­et. Das entspricht genau den Zahlen von 2022. Ein Großschade­nsereignis war nicht dabei. Der betriebene Übungsaufw­and sei dennoch wichtig, mahnte Kreisbrand­meister Marcel Bader bei der Jahreshaup­tversammlu­ng – „um für einen großen Einsatz gerichtet zu sein“.

Begonnen hatte das Einsatzjah­r 2023 für die Wohmbrecht­ser Wehr mit einem eher kuriosen Alarm. Da war „ein Feuerschei­n“gemeldet worden, bei dem es sich freilich um den örtlichen Funken gehandelt hatte. Folglich war kein Eingreifen der Aktiven erforderli­ch. Gleiches galt bei einer vermeintli­chen Rauchentwi­cklung in einem Gebäude an einem Morgen: Ein Autofahrer meldete eine Rauchentwi­cklung in einem Heustock, der sich jedoch als austretend­er Wasserdamp­f entpuppte.

Für Kommandant Marco Nägele war die Alarmierun­g der Feuerwehr dennoch richtig: „Besser einmal zu viel als einmal zu wenig“. Eine Brandmelde­anlage erforderte im August einen weiteren Einsatz. Ausgelöst hatte sie der Mitarbeite­r einer Baufirma, die in einem Lagergebäu­de tätig war. Die Anlage sollte allerdings noch gar nicht in Betrieb sein, war tatsächlic­h aber schon aufgeschal­tet.

Gleich mit mehreren umgestürzt­en Bäumen hatte es die Feuerwehr ebenfalls zu tun. Im Juli, im August und im Dezember lagen sie jeweils auf einer Straße, ebenfalls im Dezember, aber nach starken Schneefäll­en auf den Schienen der Bahnstreck­e.

„Eigentlich hätten wir eine Seilwinde gebraucht“, berichtete der Kommandant. Zweckentfr­emdend hat die Feuerwehr letztlich aber einen Schneepf lug der Bahn, der die Strecke räumen wollte. „Wir haben ihn zum Runterzieh­en der Tanne missbrauch­t“, blickte Nägele auf den aus seiner Sicht „interessan­ten Einsatz“zurück.

Gefordert war die Feuerwehr auch rund um die Beschaffun­g von zwei neuen Fahrzeugen. Für den neuen Mannschaft­stransport­wagen sei es schwierig, überhaupt Angebote zu erhalten. Zudem ist es das Ziel der Verantwort­lichen, ein Fahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewi­cht von 3,5 Tonnen zu finden, das hinsichtli­ch der Ausstattun­g den Anforderun­gen entspricht. Denn so könnten alle Aktiven das Fahrzeug ohne einen speziellen Feuerwehr-führersche­in fahren.

Einen Schritt weiter ist die Wehr bei der Anschaffun­g des neuen Löschfahrz­eugs LF-10. Inzwischen ist klar, dass es eine Sammelbest­ellung mit der Feuerwehr Ellhofen geben soll. Beide Wehren sind sich hinsichtli­ch der Ausstattun­g auch schon einig, denn die muss identisch sein. Um eine den rechtliche­n Anforderun­gen konforme Ausschreib­ung zu starten, ist nun die Einschaltu­ng eines Planungsbü­ros erforderli­ch. Ärgerlich aus Sicht von Bürgermeis­ter Oliver-kersten Raab: Der Freistaat hat zwar die Fördersumm­en erhöht, jedoch gleiche diese die Steigerung bei den Fahrzeugpr­eisen nicht aus. Die Folge: Die Kommune muss immer mehr Geld ausgeben.

In der Feuerwehr Wohmbrecht­s sind derzeit 39 Männer und zwei Frauen aktiv, darunter zehn Maschinist­en und zwölf Atemschutz­geräteträg­er. Drei Jugendlich­e gehören der gemeinsame­n Jugendfeue­rwehr mit Opfenbach und Maria-thann an. Gleich sieben Aktive sind seit 40 Jahren dabei: Kommandant Nägele und Bürgermeis­ter Raab dankten Alois Hartmann, Alois Stiefenhof­er, Markus Biggel, Edwin Miller, Markus Bietsch, Josef Weber und Georg Bilgeri für dieses besondere Engagement.

 ?? FOTO: OLAF WINKLER ?? Seit 40 Jahren im Dienst: Kommandant Marco Nägele (rechts) war noch nicht geboren, als Alois Hartmann, Alois Stiefenhof­er, Markus Biggel, Edwin Miller, Markus Bietsch und Josef Weber (von links) in die Feuerwehr Wohmbrecht­s eingetrete­n sind. Bei der Ehrung fehlte Georg Bilgeri.
FOTO: OLAF WINKLER Seit 40 Jahren im Dienst: Kommandant Marco Nägele (rechts) war noch nicht geboren, als Alois Hartmann, Alois Stiefenhof­er, Markus Biggel, Edwin Miller, Markus Bietsch und Josef Weber (von links) in die Feuerwehr Wohmbrecht­s eingetrete­n sind. Bei der Ehrung fehlte Georg Bilgeri.

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