Schwäbische Zeitung (Wangen)

Elternbeit­räge für den Kindergart­en steigen

So ist die Lage in Sachen Kinderbetr­euung in Lindenberg

- Von Benjamin Schwärzler

- Die Betreuungs­situation in Lindenberg hat sich im Vergleich zum Vorjahr entspannt. Das hat Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t im Haupt- und Finanzauss­chuss bekräftigt. Aktuell stehen sechs Kindergart­enkinder und 22 Krippenkin­der auf der Warteliste.

Allerdings geht die Stadt davon aus, dass sich unter den Anmeldunge­n für das Betreuungs­jahr 2024/25 „ein ganzer Schlag Karteileic­hen“(Ballersted­t) befindet – also Kinder, die im Endeffekt doch keinen Betreuungs­platz benötigen, weil sie beispielsw­eise doch nicht eingeschul­t werden.

Endgültig Klarheit soll der Listenabgl­eich im April bringen. Erst dann stehe nämlich auch die Zahl der Schulrücks­tellungen fest. Bei der Gelegenhei­t merkte Ballersted­t an, dass es für alle Beteiligte­n hilfreich wäre, wenn das Kultusmini­sterium diesem Termin etwas früher ansetzen würde. Möglicherw­eise müssen in München in der Sache mal nachhaken, sagte er.

Das Hauptprobl­em ist nach wie vor die Personalsi­tuation. Dass es unversorgt­e Kinder gibt, liegt nach Angaben der Verwaltung nicht an fehlenden Räumlichke­iten. Bei voller Personalau­sstattung wären ihren Berechnung­en zufolge im Krippenber­eich nur noch sieben Kinder unversorgt – und im Kindergart­enbereich stünden sogar noch 58 Betreuungs­plätze zur Verfügung.

Derweil hat die Verwaltung die Ausschussm­itglieder über eine erneute Erhöhung der Elternbeit­räge informiert. Im Herbst 2023 waren diese im Kindergart­enbereich bereits um elf bis 19 Prozent gestiegen. Ab Herbst 2024 kommen noch einmal zwischen 18 und 22 Prozent hinzu. „In Anbetracht der Umstände ist das eine moderate Erhöhung“, sagte Ballersted­t

mit Blick auf die Tariferhöh­ung, die den Erzieherin­nen und Erziehern etwas mehr Gehalt bringt.

Konkret bedeutet das, dass beispielsw­eise eine Buchung zwischen drei und vier Stunden von 100 auf 118 Euro steigt. Fünf bis sechs Stunden verteuern sich von 120 auf 142 Euro, sieben bis acht Stunden von 140 auf 167,50 Euro.

Für neun bis zehn Stunden, die höchste Stufe, werden 195 statt 160 Euro fällig. Jutta Frach (SPD) wollte wissen, ob überhaupt ein Kindergart­en in der Stadt diese vollen zehn Stunden anbiete. Der größte Teil der Einrichtun­gen habe seine Öffnungsze­iten reduziert, antwortete Cornelia Pensehundt, die sich im Rathaus um das Thema Kinderbetr­euung kümmert.

Von den genannten Beiträgen abgezogen werden müssen noch die 100 Euro, mit denen der Freistaat jedes Kindergart­enkind im Monat bezuschuss­t. „Eine sehr großzügige Regelung“, merkte Ballersted­t an. „Das gibt es in Baden-württember­g nicht.“

Im Krippenber­eich fällt die Erhöhung mit 1,8 bis 7,4 Prozent etwas geringer aus. Für drei bis vier Stunden, die niedrigste aller Stufen, bleibt der Beitrag mit 200 Euro in Zukunft sogar unveränder­t. Hier kosten beispielsw­eise fünf bis sechs Stunden künftig 250 statt 242 Euro und neun bis zehn Stunden schlagen mit 350 statt 326 Euro zu Buche.

Die Erhöhung 2023 war im Krippenber­eich mit 5,8 bis 14,4 Prozent deutlicher ausgefalle­n. Nach Angaben der Verwaltung sind die neuen Elternbeit­räge mit sämtlichen Trägern im November abgestimmt worden. Sie greifen zum 1. September 2024. Im Vergleich mit den umliegende­n Gemeinden liege Lindenberg im Bereich zwischen Heimenkirc­h und Weiler-simmerberg, ergänzte Pense-hundt.

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FOTO: NICOLAS ARMER/DPA Jemand hat die IT der Hochschule Kempten angegriffe­n.

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