Elternbeiträge für den Kindergarten steigen
So ist die Lage in Sachen Kinderbetreuung in Lindenberg
- Die Betreuungssituation in Lindenberg hat sich im Vergleich zum Vorjahr entspannt. Das hat Bürgermeister Eric Ballerstedt im Haupt- und Finanzausschuss bekräftigt. Aktuell stehen sechs Kindergartenkinder und 22 Krippenkinder auf der Warteliste.
Allerdings geht die Stadt davon aus, dass sich unter den Anmeldungen für das Betreuungsjahr 2024/25 „ein ganzer Schlag Karteileichen“(Ballerstedt) befindet – also Kinder, die im Endeffekt doch keinen Betreuungsplatz benötigen, weil sie beispielsweise doch nicht eingeschult werden.
Endgültig Klarheit soll der Listenabgleich im April bringen. Erst dann stehe nämlich auch die Zahl der Schulrückstellungen fest. Bei der Gelegenheit merkte Ballerstedt an, dass es für alle Beteiligten hilfreich wäre, wenn das Kultusministerium diesem Termin etwas früher ansetzen würde. Möglicherweise müssen in München in der Sache mal nachhaken, sagte er.
Das Hauptproblem ist nach wie vor die Personalsituation. Dass es unversorgte Kinder gibt, liegt nach Angaben der Verwaltung nicht an fehlenden Räumlichkeiten. Bei voller Personalausstattung wären ihren Berechnungen zufolge im Krippenbereich nur noch sieben Kinder unversorgt – und im Kindergartenbereich stünden sogar noch 58 Betreuungsplätze zur Verfügung.
Derweil hat die Verwaltung die Ausschussmitglieder über eine erneute Erhöhung der Elternbeiträge informiert. Im Herbst 2023 waren diese im Kindergartenbereich bereits um elf bis 19 Prozent gestiegen. Ab Herbst 2024 kommen noch einmal zwischen 18 und 22 Prozent hinzu. „In Anbetracht der Umstände ist das eine moderate Erhöhung“, sagte Ballerstedt
mit Blick auf die Tariferhöhung, die den Erzieherinnen und Erziehern etwas mehr Gehalt bringt.
Konkret bedeutet das, dass beispielsweise eine Buchung zwischen drei und vier Stunden von 100 auf 118 Euro steigt. Fünf bis sechs Stunden verteuern sich von 120 auf 142 Euro, sieben bis acht Stunden von 140 auf 167,50 Euro.
Für neun bis zehn Stunden, die höchste Stufe, werden 195 statt 160 Euro fällig. Jutta Frach (SPD) wollte wissen, ob überhaupt ein Kindergarten in der Stadt diese vollen zehn Stunden anbiete. Der größte Teil der Einrichtungen habe seine Öffnungszeiten reduziert, antwortete Cornelia Pensehundt, die sich im Rathaus um das Thema Kinderbetreuung kümmert.
Von den genannten Beiträgen abgezogen werden müssen noch die 100 Euro, mit denen der Freistaat jedes Kindergartenkind im Monat bezuschusst. „Eine sehr großzügige Regelung“, merkte Ballerstedt an. „Das gibt es in Baden-württemberg nicht.“
Im Krippenbereich fällt die Erhöhung mit 1,8 bis 7,4 Prozent etwas geringer aus. Für drei bis vier Stunden, die niedrigste aller Stufen, bleibt der Beitrag mit 200 Euro in Zukunft sogar unverändert. Hier kosten beispielsweise fünf bis sechs Stunden künftig 250 statt 242 Euro und neun bis zehn Stunden schlagen mit 350 statt 326 Euro zu Buche.
Die Erhöhung 2023 war im Krippenbereich mit 5,8 bis 14,4 Prozent deutlicher ausgefallen. Nach Angaben der Verwaltung sind die neuen Elternbeiträge mit sämtlichen Trägern im November abgestimmt worden. Sie greifen zum 1. September 2024. Im Vergleich mit den umliegenden Gemeinden liege Lindenberg im Bereich zwischen Heimenkirch und Weiler-simmerberg, ergänzte Pense-hundt.