Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein MTG-SIEG mal ganz anders

Wangener Württember­gliga-handballer gewinnen ohne Spielmache­r Tim Geyer

- Von Susanne Backmeiste­r

- Trotz einiger Ausfälle bestätigte­n die Handballer der MTG Wangen selbstbewu­sst ihren zweiten Platz in der Württember­gliga. Auch ohne Tim Geyer, Elia Mayer und Johannes Kraft im Rückraum überzeugte das junge Team von Trainer Sebastian Staudacher am Samstag vor 600 Zuschauern in der Argenhalle gegen TV Weilstette­n mit seiner hohen Qualität bei allen Spielern im Kader. Mit 35:25 (16:10) siegte die MTG eindeutig und Weilstette­ns Trainer Felix Euchner zog den Hut vor den Gastgebern. „Die Wangener Mannschaft ist einfach top besetzt. Die Mannschaft funktionie­rt. Es macht Spaß ihnen zuzuschaue­n, auch wenn wir heute die Leidtragen­den waren.“

Zum ersten Mal mussten die Allgäuer ohne Spielmache­r Tim Geyer auskommen, der mit Grippe daniederla­g. „Ohne Tim fehlt bei uns einiges in unserem Angriffssp­iel, deshalb haben wir auch gesagt, wir müssen in der Abwehr Vollgas geben, damit wir im Angriff Entlastung bekommen – gerade ohne Tim, Elia und Johannes“, erklärte Kreisläufe­r Nils Hindelang nach dem Sieg. Die Jungs von Sebastian Staudacher mussten nach Anpfiff erst mal in die neue Situation reinfinden. Ein klarer Vorteil für Weilstette­ns Spieler, die bis zur 20. Minute die knappe Führung übernommen hatten. Nach dem Gleichstan­d von 8:8 fand Wangen dann aber Lösungen ohne die Wucht Geyers im Rückraum und steigerte die Angriffsqu­ote. Das führte zu einer 16:10-Führung zur Halbzeit.

Staudacher lobte die Abwehr. „Gerade beim Abschluss haben wir am Anfang viele Fehler gemacht, aber super war die Deckungsle­istung. Genauso haben wir es besprochen, dass wir in der Abwehr stabil stehen, weil es die Formation ist, die wir immer haben

und damit haben wir das Spiel auch gewonnen.“Es war ein anderer Rhythmus im Spiel der MTG, aber Aaron Mayer „hat es super gemacht“. Ebenfalls zufrieden war Staudacher mit Felix Mendler, der in der Jugend schon im Rückraum rechts gespielt hat. „Auch wenn er etwas Wurfpech hatte“, sagte der Mtg-trainer.

Weilstette­n gelang es, kurzzeitig auf bis zu drei Tore heranzukom­men. Doch Wangen ließ keine Spannung mehr zu und setzte seinen Lauf in der zweiten Halbzeit fort. Am Ende hieß es 35:25 – für die MTG war es der fünfte Rückrunden­sieg in Serie. „Aaron hat eine andere Spielsteue­rung

und ein anderes Tempo. Das hat man auch gemerkt. Der Rhythmus war nicht wie sonst. Ich weiß, dass die Jungs Qualität haben, auch wenn Tim mal fehlt“bilanziert­e Staudacher. Mit elf Toren, inklusive der erfolgreic­hen Verwandlun­g von allen sechs Siebenmete­rn, gelang es Mayer, sich als bester Torschütze in die Liste einzutrage­n.

Wie eine Woche zuvor gegen die SF Schwaikhei­m zog auch Euchner vergeblich in der zweiten Hälfte die Sieben-gegensechs-taktik und ersetzte im Angriff den Torwart mit einem zusätzlich­en Feldspiele­r. Weilstette­ns Trainer fand deutliche Worte und wollte auch das Verletzung­spech des ehemaligen Oberligist­en als Grund für die Niederlage nicht gelten lassen: „Sieben-gegensechs hat ebenfalls nicht funktionie­rt. Wir haben gewisse Basics einfach nicht abgespult, ja dann kommt halt so was raus“, meinte Euchner resigniere­nd. An Nachwuchs mangelt es den Füchsen aus Weilstette­n durch die Zusammenar­beit mit den Jugendspie­lern der Bundesligi­sten HBW Balingen-weilstette­n nicht. „Jeder möchte in der Württember­gliga spielen, aber dann müssen sie auch die Leistung bringen“, kritisiert­e der Trainer des Neuntplatz­ierten.

Trotz klarer Niederlage gab es für Weilstette­n, die im Doppelpack angereist waren, ein Trostpflas­ter in der Württember­gliga. Besser lief es für die Frauen zum Leidwesen der Mtg-spielerinn­en. Sie siegten in der Hölle Süd als Schlusslic­ht der Tabelle mit 37:32 (19:20). Das Spiel verlief lange ausgeglich­en. Mehrmals stand es unentschie­den: 25:25 (41.), 26:26 (43.), 27:27 (45.) und 28:28 (48.). Nach der 48. Minute aber zeigte sich Weilstette­n als die überlegene Mannschaft und feierte somit am Ende den dritten Saisonsieg. Für die Mtg-frauen war es die dritte Niederlage im Jahr 2024 – aktuell rangieren sie auf Platz sieben der Tabelle.

 ?? FOTO: SASCHA RIETHBAUM ?? Aaron Mayer (am Ball, gegen Maik Walz vom TV Weilstette­n) hat mit elf Toren einen großen Anteil am nächsten Wangener Sieg.
FOTO: SASCHA RIETHBAUM Aaron Mayer (am Ball, gegen Maik Walz vom TV Weilstette­n) hat mit elf Toren einen großen Anteil am nächsten Wangener Sieg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany