FC Memmingen gibt Sieg aus der Hand
Drei Minuten vor dem Ende führen die Allgäuer noch mit zwei Toren Vorsprung
(sz/fk) - Bis kurz vor Schluss sah der FC Memmingen wie der sichere Sieger aus, musste sich zum Wiederauftakt der Regionalliga aber noch mit einem 2:2 (0:0) beim FC Schweinfurt 05 zufriedengeben. Trotz aller Enttäuschung bleibt einiges an Positivem festzuhalten. Der runderneuerte FCM ist noch lange nicht abgeschrieben. Mit dem Punkt hat der Vorletzte die Negativserie von acht Niederlagen in Folge beendet, den Rückstand auf den ersten Relegationsplatz auf fünf Zähler verkürzt und bleibt damit im Rennen um den Klassenerhalt.
Alle vier Winter-neuzugänge wurden aufgeboten, Rückkehrer Lukas Rietzler bildete zusammen mit Sascha Hingerl die neue „Doppel-sechs“. Insgesamt standen neun Spieler aus der eigenen Nachwuchsarbeit im Kader.
In der torlosen ersten Hälfte war Schweinfurts Torhüter Lukas Wenzel gegen Youngster Noah Müller auf dem Posten. Neuzugang Dominik Kurija traf nur den Pfosten. Innenverteidiger Jakob Gräser verletzte sich bei einem Zweikampf im Strafraum der Schweinfurter schwer. Die genaue Diagnose steht noch nicht fest. Durch den frühen Ausfall Mitte der ersten Halbzeit zeigte sich Memmingen aber keineswegs geschockt.
Müller hatte nach dem Wiederbeginn erneut die Chance zum Führungstreffer, scheiterte aber zunächst noch (52. Minute). Zwei Minuten später klappte es dann, als der 19-Jährige eine Flanke genau auf dem Kopf bekam und unter Mithilfe des Innenpfostens zum 1:0 traf. Äußerst kaltschnäuzig zeigte sich wenig später Pascal Maier – sein Treffer zum 2:0 der Gäste nach einer halben Stunde sollte aber noch nicht die Vorentscheidung sein.
Die Hausherren wurden aktiver und in den letzten Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Severo Sturm macht den Anschlusstreffer zum 1:2 (87.), und der zur Pause gekommene Routinier Adam Jabiri staubte nach einem verhängnisvollen Fehler des ansonsten tadellosen Fcm-torhüters Dominik Dewein zum 2:2 ab.
Damit war aber noch nicht Schluss. In der Nachspielzeit landete der Ball noch einmal im Schweinfurter Kasten, doch der Treffer zählte nicht. Micha Bareis hatte den von Wenzel nicht unter Kontrolle gebrachten Ball ins Tor gespitzelt. Sekundenbruchteile zuvor hatte Schiedsrichter Christopher Knauer jedoch abgepfiffen. Memmingen erwartete wegen eines Handspiels des ausgerutschten Tom Feulner eigentlich einen Elfer, Knauer zeigte aber in die andere Richtung. Das brachte Fcm-trainer Matthias Günes derart auf die Palme, dass er vom Unparteiischen auf die Tribüne verwiesen wurde. Der Punkt zu seinem
Einstand fühlte sich, trotz einiger positiver Eindrücke, letztlich wie eine Niederlage an.
Matthias Günes meinte anschließend: „Wir haben gewusst, was uns erwartet. In der ersten Halbzeit hatten wir keinen Zugriff. Es war ein offenes Spiel. Nach dem 2:0 im zweiten Abschnitt haben wir gut dagegengehalten. Das 2:1 war hinnehmbar, das 2:2 gar nicht und tut mir sehr leid für unseren Keeper. Von diesen Schlussminuten in meinem ersten Spiel werde ich wohl noch an meinem 100. Geburtstag erzählen.“