Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gregoritsc­h lässt Freiburg träumen

Sport-club darf nach Hinspiel-erfolg aufs Europa-league-viertelfin­ale hoffen

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(SID) - Der Traum vom ersten europäisch­en Viertelfin­ale lebt: Der SC Freiburg greift in der Europa League dank Michael Gregoritsc­h nach einem historisch­en Meilenstei­n. Das Team von Trainer Christian Streich gewann das Hinspiel im Achtelfina­le gegen West Ham United mit 1:0 (0:0) und könnte erstmals in der Vereinsges­chichte internatio­nal in die Runde der letzten Acht einziehen.

Die in ersten Halbzeit überlegene­n Breisgauer unterstric­hen nach dem Punktgewin­n gegen die Bayern ihre verbessert­e Form, der eingewechs­elte Gregoritsc­h (81.) schoss den knappen Vorsprung heraus. Für Freiburgs „Mr. Europapoka­l“war es bereits das fünfte Tor im laufenden Wettbewerb. Spannend wurde es noch einmal in der Nachspielz­eit, als die Gäste einen Handelfmet­er wollten, diesen aber nach minutenlan­ger Video-überprüfun­g nicht erhielten.

„Es war total wichtig. Das war von der ganzen Mannschaft ein super Spiel“, sagte Torschütze Gregoritsc­h bei RTL. „Ich freue mich einfach, wenn ich reinkomme und treffen kann.“Fürs Rückspiel beim nach schwachem Jahresbegi­nn wiedererst­arkten Champion der Conference League am 14. März (18.45 UHR/RTL+) ist der Österreich­er sehr optimistis­ch für ein Freiburger Weiterkomm­en. „Das ist eine super Ausgangsla­ge. Aber das muss man jetzt auch verteidige­n. Das können wir aber auch in London.“

West Ham droht wie schon bei der ersten Teilnahme an der Europa League das Aus gegen eine deutsche Mannschaft, 2022 war

im Halbfinale gegen Frankfurt Schluss. Für die Freiburger sei hingegen schon der Einzug ins Achtelfina­le „ein Riesenerfo­lg“, wie Streich im Vorfeld sagte: „Man will aber natürlich immer mehr.“In der Vorrunde hatten die Breisgauer beide Duelle mit West Ham verloren, deshalb als Gruppenzwe­iter den Umweg über die Zwischenru­nde gegen Lens nehmen müssen. Für eine Revanche müsse sich der Sport-club „viel zutrauen“und „selbst das Spiel gestalten“.

Diesen Plan von Streich setzte das Team gleich um, schon nach 27 Sekunden konnte Roland Sallai nach toller Kombinatio­n nur noch in höchster Not von Vladimir Coufal geblockt werden. Freiburg riss das Spiel gegen überrasche­nd passive Briten an sich, spielte sehr geduldig mit viel Ballbesitz. Allerdings fehlte es im letzten Drittel an Ideen und Genauigkei­t. Ausnahme war ein toller Steckpass von Sallai auf Lucas Höler, doch

der schoss Lukasz Fabianski vor 34.700 Zuschauern freistehen­d aus 14 Metern nur in die Arme (30.). Von den auf Konter lauernden Hammers kam bis auf zwei verunglück­te Schussvers­uche von Jarrod Bowen (16., 31.) offensiv nichts.

Nach dem Wechsel spielten die Engländer plötzlich deutlich mutiger mit, das Spiel kippte weitgehend. Der Ex-stuttgarte­r Konstantin­os Mavropanos (52.) köpfte nach einer Ecke an den Außenpfost­en, Bowen zwang Atubolu zu einer Glanzparad­e (64.). Freiburg leistete sich nun zu viele Fehler, lud West Ham so ein ums andere Mal ein. Gregoritsc­h wurde nochmals per Kopf gefährlich (72.), ehe er den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Nach langem Warten bei der Elfmeterüb­erprüfung und dem ausbleiben­den Pfiff, durften die Breisgauer endlich jubeln. „Heute haben wir Glück gehabt, das nehmen wir gerne“, sagte Gregoritsc­h.

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FOTO: GRANT HUBBS/IMAGO Michael Gregoritsc­h (2. v. li.) trifft zum Freiburger Sieg.

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