Kontrollgewinn und Zirkuskampf
In den Pre-play-offs zeigen die Towerstars deutlich, wer Herr im Haus ist
- Nach durchwachsenen Wochen mit Problemen in der Offensive ist bei den Ravensburg Towerstars am Mittwochabend möglicherweise der Knoten wieder geplatzt. Damit haben sich die Oberschwaben in den Preplay-offs der Deutschen Eishockey-liga 2 in eine gute Ausgangsposition gebracht. Mit einem weiteren Sieg am Freitag (19.30 Uhr/ Spradetv) beim EHC Freiburg stünden sie im Play-off-viertelfinale gegen die Eisbären Regensburg.
6:1 ist ein deutliches Ergebnis. Dazu waren die Towerstars am Mittwochabend im ersten Spiel gegen Freiburg in der Chg-arena das klar bessere Team. Aber Trainer Gergely Majoross warnte direkt am Abend noch: „Egal ob 6:1 oder nach Verlängerung, es steht nur 1:0 in der Serie, nicht mehr.“Es werde in der Freiburger Arena am Freitagabend „ein ganz anderes Spiel“, ist sich der Towerstarstrainer sicher.
Das Spiel seiner Mannschaft ab dem zweiten Drittel hat Majoross aber natürlich sehr gefallen. „Mental war dieses Spiel sehr herausfordernd für uns“, sagte der Ungar. Das lag zum einen daran, dass die Towerstars zuletzt zu Hause regelmäßig schwächere Spiele gezeigt hatten. Zum anderen lag es an der Ausgangssituation. „Als Siebter ist es immer schwierig, in Pre-play-offs zu gehen“, meinte Majoross. Ravensburg hatte schließlich lange einen Platz unter den Top Sechs der Del2-tabelle.
Deutlich mehr Druck, die Serie gewinnen zu müssen, haben die Towerstars. Und diesem Druck haben sie am Mittwoch in der
nicht einmal halbvollen Chgarena standgehalten. Nach einem harmlosen ersten Drittel gab der Führungstreffer von Fabian Dietz den Towerstars deutlich Auftrieb. „Wir haben danach die Kontrolle verloren und es wurde immer schlimmer“, sagte Freiburgs Trainer Timo Saarikoski.
Seine Mannschaft verlor im zweiten Drittel völlig die Ordnung. Beispielhaft waren zwei Treffer: Ravensburgs Verteidiger Lukas Bender ließen die Wölfe in der 36. Minute völlig frei – der 20Jährige durfte unbedrängt abschließen und erzielte mit seinem ersten DEL2-TOR das 3:0. Und als das Drittel fast vorbei war, konnte Charlie Sarault vollkommen unbedrängt ins Freiburger Drittel fahren, ausholen – und den Puck in den rechten Winkel schießen zum 5:0. „Vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn Parker Bowles das 1:1 gemacht hätte“, meinte Saarikoski.
Freiburgs Stürmer vergab allerdings in Unterzahl den möglichen Ausgleich, weil Towerstarsgoalie Ilya Sharipov eine Topparade mit dem linken Bein zeigte (31.). „Wir haben aber vor Freitag viel Arbeit vor uns“, gab Saarikoski zu. „Unsere Offensive war zu soft.“
Gar nicht soft waren kurz vor Schluss zwei Zweikämpfe. Zunächst gerieten Louis Latta und Nick Master aneinander – für sie gab es jeweils fünf Strafminuten plus eine Spieldauer. Zehn Sekunden später lieferten sich Luigi Calce und Philipp Wachter noch einen kleinen Zirkuskampf – eigentlich total überf lüssig, aber sehr zur Erheiterung der gerade einmal 1644 Fans in der Halle. Das brachte aber noch einmal zusätzlich Stimmung rein. Vielleicht genau das, was die Towerstars gebraucht haben. Nun fehlt ihnen nur noch ein Schritt zum Viertelfinale.