Schwäbische Zeitung (Wangen)

Lindauer Leuchtturm soll im April wieder öffnen

Leuchtturm­wärter und neue Technik – Alles Wichtige zur Wiedereröf­fnung

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(rst) - Die Enttäuschu­ng in der vergangene­n Saison war groß: Den ganzen Sommer über konnten Einheimisc­he und Touristen den berühmten Lindauer Leuchtturm nicht betreten. Mittlerwei­le gibt es Neuigkeite­n: Wenn alles gut geht, öffnet der Leuchtturm bald wieder.

Bis Besucherin­nen und Besucher wieder die 139 Stufen erklimmen und Lindau von oben betrachten können, muss das ein oder andere noch erledigt werden. Denn ab der neuen Saison wird es auch neue Leuchtturm­wärter geben.

In den vergangene Wochen haben die Lindau Tourismus und Kongress Gmbh (LKT) als die neuen Pächter des Turms nach Personal gesucht. „Es sind einige Bewerbunge­n eingegange­n“, erzählt Carsten Holz. Wie viele, das könne er nicht sagen. Es seien aber genug, um ein Team zusammenzu­stellen. Denn ein Mitarbeite­r allein könne diese Arbeit

nicht übernehmen. „Das fängt ja schon bei den Öffnungsze­iten an“, sagt Carsten Holz. Das Lindauer Wahrzeiche­n hat täglich

von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Deshalb werde in Schichten gearbeitet. „Der Dienstplan wird gerade noch erarbeitet.“Unterstütz­t werde das „Leuchtturm-team“auch von Mitarbeite­rn der LTK.

Bis zur Eröffnung müssen die Neuzugänge noch eingearbei­tet werden, so Holz. Zu deren Jobprofil gehöre zum einen die Einlasskon­trolle und der Ticketverk­auf an der Kasse, genauso wie der Verkauf von Souvenirs.

Außerdem müsse ein Wärter einige historisch­e Fakten über den Leuchtturm wissen. Er muss auch mit der Sicherheit vertraut sein: Also wissen, was in einem Notfall zu tun ist, so Holz.

Eine wichtige Zahl für den Leuchtturm­wärter ist die 25. Denn mehr Besucher dürfen dem Ltk-geschäftsf­ührer zufolge nicht gleichzeit­ig in den Turm.

Ab dieser Saison verpachtet die Stadt Lindau den Leuchtturm an die LTK. Als Grund gab die Verwaltung an, dass die Expertise der LTK für die Vermarktun­g von Denkmälern künftig auch für den Leuchtturm genutzt werden solle.

In diesem Rahmen wurde der Leuchtturm begutachte­t. Dabei stellte sich heraus: Es gab Probleme beim Brandschut­z. Dabei ging es um einen Raum, der sich neben der Kasse im Erdgeschos­s befindet und in dem alle Stromleitu­ngen zusammenla­ufen. Für den Fall eines Brands war der Raum nicht abgesicher­t. Weder die Türen noch die Decke, die lediglich aus Holz bestand, hätten einem Brand auch nur den geringsten Widerstand leisten können.

Seit Monaten wird deshalb an dem fast 170 Jahre alten Turm gebaut. Jetzt ist ein Ende in Sicht. „Die Arbeiten bezüglich des Brandschut­zes stehen kurz vor dem Abschluss“, schreibt Carsten Holz, Geschäftsf­ührer der LTK. Nur noch die letzten Kabelkanäl­e müssten geschlosse­n werden.

Wenn alles nach Plan läuft, solle der Leuchtturm im April öffnen. „Unser Zeitplan ist aber relativ eng“, so Holz. Noch fehle ein Besucherer­fassungsge­rät, das im Turm installier­t wird.

Besonders viel sei über die Besucherza­hlen bislang nämlich nicht bekannt. „Uns interessie­rt, wie viele Erwachsene und wie viele Kinder wann genau den Leuchtturm besuchen“, sagt Holz. Außerdem müsse Internet für das Kassensyst­em installier­t und der Arbeitspla­tz eingericht­et werden. „Starten können wir, wenn alles klappt.“

Dass der berühmte Leuchtturm so lange geschlosse­n war, sei für viele enttäusche­nd gewesen, gibt Carsten Holz zu. Umso mehr freue er sich, ihn wieder öffnen zu können. „Lindau darf nicht nur Fassaden haben, wichtige Gebäude müssen begehbar sein.“Man müsse sich die Dinge anschauen und Perspektiv­en wechseln können. Und der Perspektiv­enwechsel klappt von dem historisch­en Turm aus besonders gut.

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FOTO: RONJA STRAUB Noch können Besucher den Leuchtturm nur an Außen betrachten. Das soll sich bald wieder ändern.

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