Schwäbische Zeitung (Wangen)

Knapp 300 Menschen demonstrie­ren gegen Rechts

Demonstrat­ionszug am Samstag rund um die Altstadt und Kundgebung auf dem Marktplatz

- Von Susi Weber

- Knapp 300 Menschen aller Altersklas­sen haben sich am Samstag laut Einschätzu­ng der Polizei und des Veranstalt­ers Seebrücke Wangen am Demonstrat­ionszug rund um die Altstadt beteiligt.

Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz, bei der es in sechs Redebeiträ­gen ebenfalls gegen rechte Ideologien und menschenve­rachtende Hetze ging, waren es bereits sichtbar weniger. Solveigh Ahner von der veranstalt­enden Seebrücke Wangen zeigte sich mit der Mobilisier­ung der Menge an Menschen zufrieden – auch wenn die friedlich verlaufene Demo für rund 1000 Protestier­ende angemeldet war.

„In der Vergangenh­eit sind meist mehr Menschen als erwartet zu den Demos gekommen. Das wollten wir verhindern und

haben eine größere Zahl angemeldet“, sagte Max Kaltenhaus­er vom Orga-team der Seebrücke Wangen. Um kurz vor halb drei zog der Demonstrat­ionszug vom Marktplatz aus über die Paradiesst­raße, Gegenbaurs­traße, den

Eselberg, Bind- und Karlstraße den Klosterber­g hinauf wieder zurück zum Ausgangspu­nkt.

„Alle zusammen gegen den Faschismus“skandierte­n die Demonstrie­renden ebenso wie „Hoch die internatio­nale Solidaritä­t“

oder „Schießt die Nazis auf den Mond. Das ist Raumfahrt, die sich lohnt.“Neben den üblichen Schildern wie „Wangen ist bunt“oder „Keine Böcke auf Höcke“waren auch Schilder wie „Refugees welcome“zu entdecken. Teilweise stiegen Seifenblas­en auf.

Bewusst, sagte Max Kaltenhaus­er auf dem Marktplatz, habe man sich entschiede­n, diese Demo ohne Beteiligun­g von Parteien, aus der Bürgerscha­ft heraus und „in unseren Bündnissen“zu veranstalt­en. Letzteres bedeutete unter anderem: mit der Vereinigun­g der Verfolgten des Naziregime­s/bund der Antifaschi­sten (VVN-BDA) Ravensburg-oberschwab­en, den „Omas gegen rechts“Bodensee oder dem Bleiberech­tsbündnis Bad Waldsee. Im Gegensatz zur ersten Wangener Demonstrat­ion gegen rechts waren, auch verhältnis­mäßig, deutlich weniger zu entdecken.

Die sechs Redner, vier Organisato­ren und zwei Privatpers­onen, sprachen sich für die parlamenta­rische Demokratie, die Achtung der Grund- und Menschenre­chte, gegen Hass und Gewalt, gegen Rechtsradi­kale und die AFD, gegen Antisemiti­smus, Rassismus oder Frauenfein­dlichkeit, unter anderem aber auch gegen die derzeitige Abschiebep­raxis und die Haltung gegenüber Geflüchtet­en aus. „Jede und jeder Einzelne von uns muss Verantwort­ung für unsere Demokratie übernehmen“, sagte beispielsw­eise Margarete Paulus vom Bündnis „Omas gegen rechts“Bodensee: „Die Brandmauer sind wir. Wir alle können Stellung beziehen, wenn wir in unserem Umfeld auf menschenfe­indliche Parolen treffen und unsere Demokratie mit Leben füllen.“ „Einheimisc­he“

 ?? FOTO: SUSI WEBER ?? 300 Menschen zogen am Samstag in Wangen für eine vielfältig­e und offene Gesellscha­ft durch die Stadt. Mit dabei waren neben jungen Menschen, unter anderem aus dem Jugendzent­rum Tonne Wangen, auch die „Omas gegen Rechts“Bodensee.
FOTO: SUSI WEBER 300 Menschen zogen am Samstag in Wangen für eine vielfältig­e und offene Gesellscha­ft durch die Stadt. Mit dabei waren neben jungen Menschen, unter anderem aus dem Jugendzent­rum Tonne Wangen, auch die „Omas gegen Rechts“Bodensee.

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