Vereine müssen zusammenrücken
Reitergruppe Wohmbrechts sucht Räumlichkeiten – Grundsatzdebatte im Hergatzer Rat
- Die Reitergruppe Wohmbrechts sucht Räume – einerseits, um die bis zu acht Vorstandssitzungen pro Jahr abhalten zu können, andererseits aber auch als Lagerf läche. Der entsprechende Antrag hat jetzt im Gemeinderat eine Grundsatzdiskussion ausgelöst. Danach ist klar: Ohne Mehrfachnutzung von Räumen geht es nicht.
Einige Vereine in Hergatz haben eigene Räume, so die beiden Musikkapellen, die Schützen und der Sportverein. Zudem gibt es das „Bürgerstüble“in Mariathann, das für Zusammenkünfte zur Verfügung steht. In Zukunft könnte es weitere Räume geben, so im alten Feuerwehrhaus in Wohmbrechts oder im alten Pfarrhof. Hier stehen jedoch zunächst Umbauten an. Kurzfristig könnte die Reitergruppe aus Sicht von Bürgermeister Oliver-kersten Raab die Mensa der Grundschule nutzen.
Die Reitergruppe habe mit ihrem Antrag einen Anstoß geben wollen, erläuterte deren Vorsitzender Klaus Bilgeri. Bislang seien die Vorstandsmitglieder auf private Räume ausgewichen. Primär gehe es ihm um eine Kooperation mit jenen Vereinen, die bereits eigene Räume haben. Das Bürgerstüble „strahlt keine Gemütlichkeit aus“, sagte Bilgeri. Zudem wäre es „schön, wenn wir auch etwas aufhängen können“. Eine Sitzung auf Kinderstühlen in der Mensa wolle er sich nicht vorstellen. Florian Gsell, selbst Mitglied des Gemeinderats und zugleich Vorsitzender des TSV Wohmbrechts, warb für ein Miteinander der Vereine. Das Sportlerheim stehe grundsätzlich auch anderen Vereinen offen: „Man muss nur auf mich zukommen.“Auch Michael Wagner, Vorsitzender der Feuerwehr Wohmbrechts, signalisierte, dass der Schulungsraum im Feuerwehrhaus auch Vereinen offenstehe.
Mit Blick auf die Gemeindefinanzen sei eine Kooperation zwischen den Vereinen gefragt, stellte Armin Woll fest. Denn: „Die Gemeinde kann nicht jedem Verein eigene Räume anbieten.“Zu bedenken seien auch die Folgekosten. Dem stimmte Anton Pfeiffer zu: „Die bestehenden Räume müssen mehr genutzt werden. Die meiste Zeit stehen sie ja leer.“Und Bürgermeister Oliver-kersten Raab verwies auf die jahrzehntelange Entwicklung: „Manche Vereine haben Räume bekommen, andere sind auf der Strecke geblieben.“Ein „Vereineheim auf der grünen Wiese wird nicht funktionieren“. Deshalb war auch er dafür, den Bestand effizienter zu nutzen. Hier wolle die Gemeinde gerne vermitteln. Letztlich kündigte er an, dass er die Vereine zu einer Besprechung einladen wolle.
Zudem regte Raab an, dass die Vereine auch auf die Kirche zugehen sollten. Deren Pfarrsaal sei für Sitzungen bestens geeignet, koste aber 30 Euro pro Nutzung. Möglicherweise sei hier ein Entgegenkommen seitens der Kirche möglich.