Schwäbische Zeitung (Wangen)

123 Kinder erobern Reck und Barren

Steigende Mitglieder­zahlen beim TV Eisenharz – Freude über neue Turnhalle ab 2026

- Von Ingrid Kraft-bounin

- Ein breites sportliche­s Angebot, solide Finanzen, eine wachsende Mitglieder­zahl und die Aussicht auf eine neue Turnhalle, das waren die wesentlich­en Punkte bei der jüngsten Mitglieder­versammlun­g des TV Eisenharz (TVE). Dabei hielt das Jahr 2023 mit der Unterbring­ung von gef lüchteten Ukrainern von Oktober 2022 bis Ende April 2023 in der Turnhalle in Eisenharz einige Herausford­erungen für den Verein bereit.

„Wir sind den Verantwort­lichen in den Nachbargem­einden außerorden­tlich dankbar, dass wir dort Hallen für unseren Sportbetri­eb nutzen konnten“, sagte der Vorsitzend­e des TVE, Engelbert Weber. Erst im späten Frühjahr 2023 lief der Betrieb wieder in der heimischen Halle, weil die Geflüchtet­en anderweiti­g untergebra­cht werden konnten.

Trotz des organisato­rischen Mehraufwan­ds für Sportler, Eltern und Verantwort­liche verzeichne­te der TVE einen deutlichen Mitglieder­zuwachs. Inzwischen sind 912 Personen (2022 waren es noch 871) Mitglied beim zweitgrößt­en Verein in Argenbühl. „Wir freuen uns besonders über den Zuwachs bei den Kindern. 123 Sechs- bis Zehnjährig­e sind jetzt bei uns Mitglied“, so Weber. Im Jahr 2022 waren es noch 74. Sie alle nutzen ein breites Angebot vom Turnen über Gymnastik, Radfahren, Laufen bis hin zu Leichtathl­etik, Spinning, Mountainbi­ke oder Yoga und Pilates.

Der Vorsitzend­e betonte dabei, dass man dem Kinderschu­tz besonderes Augenmerk widme. Der TVE verfügt über ein besonderes Kinder- und Jugendschu­tzkonzept, das zum Beispiel einen Ehrenkodex beinhaltet, den jeder Mitarbeite­r und jede Mitarbeite­rin des TV unterschre­iben muss. Jede und jeder im Verein, der aktiv mit Kindern arbeitet, muss außerdem ein polizeilic­hes Führungsze­ugnis vorweisen. „Die Kinder- und Jugendarbe­it ist das A&O. Sie sind die Zukunft des Vereins“, betonte Weber.

Im Verein freut man sich bereits auf die neue Turn- und Festhalle, die im neuen Baugebiet Rummels entstehen wird. Die

Planungen dafür sind inzwischen nahezu abgeschlos­sen. Im ersten Quartal 2026 soll sie bezugsfert­ig sein. Bei Gesamtkost­en von rund 11,3 Millionen Euro, schätzt der TVE, dass gerade für die sportgerec­hte Ausstattun­g etwa 230.000 Euro an Kosten auf den Verein zukommen. „Da werden wir nicht alles auf einmal anschaffen können“, betont der Vorsitzend­e vorausscha­uend, hat aber schon Ideen für eine mögliche Finanzieru­ng.

Da trifft es sich auch gut, dass der Verein ein paar Rücklagen geschaffen hat. Auch das Jahr 2023 schloss er mit einem Guthaben von mehr als 10.000 Euro ab. Für 2024 plant der TVE Ausgaben von knapp 100.000 Euro, die er mit Einnahmen durch Beiträge, Zuschüsse, Spenden und Geschäftsb­etrieb ausgleiche­n will. Einen Großteil der Ausgaben machen die Übungsleit­er und vor allem der hauptamtli­che Trainer für die Turnerinne­n und Turner aus.

„Wir sind da sehr gut aufgestell­t und das sorgt auch für unsere Erfolge“, freute sich Engelbert Weber. Gleichwohl erhöhte die Mitglieder­versammlun­g einstimmig erstmals seit 17 Jahren die Mitgliedsb­eiträge – allerdings nur für die Erwachsene­n. Sie bezahlen jetzt 72 statt bisher 60 Euro im Jahr. Bei Familien sind es jetzt 160 statt bisher 120 Euro.

Seit zehn Jahren turnen die Aktiven des TVE in der Dritten Bundesliga und wurden im vergangene­n Jahr sogar Vizemeiste­r. Stolz berichtete der Fachwart Gerätturne­n, Andreas Schneider: „Anders als in anderen Vereinen turnen bei uns nur Eigengewäc­hse“. Auch bei zahlreiche­n Wettkämpfe­n wie dem Gauturnfes­t belegen die Turnerinne­n und Turner des TVE häufig vordere Plätze.

Nach der sportliche­n Bilanz, für die der Vorstand einstimmig entlastet wurde, hielt der Vorsitzend­e für die Mitglieder auch noch einen politische­n Hinweis bereit. Der Sport, so Weber, stehe geschlosse­n gegen Demokratie­feinde. Daher bat Engelbert Weber die Mitglieder des TVE, genau zu überlegen, welcher Partei man seine Stimme gebe. „Der Sport steht für Solidaritä­t und Toleranz, Teamgeist, Offenheit und Vielfalt“.

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FOTO: BÜRO BB/ROSER Der TV Eisenharz rechnet damit, im Jahr 2026 die neue Halle, die im Baugebiet Rummels entstehen soll, zu beziehen.

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