Fünf Musiker mit explosiver Spielfreude
Blechbläser-quintett Bright Brass überzeugt beim Altstadtkonzert in Deuchelried
- Hochkarätig, sehr kontrolliert und mit musikalischer Präzision, dabei gut gelaunt und mit viel Spielfreude – das war das Blechbläser-quintett Bright Brass beim Altstadtkonzert am Sonntag im Dorfgemeinschaftshaus in Deuchelried. Nach dem Kinderkonzert am Nachmittag übertrug sich die Begeisterung der fünf jungen Musiker Julius Scholz und Samuel Walter (Trompete), Lionel Speciale (Horn), Szabolcs Katona (Posaune) und Peter Kanya (Tuba) für ihre Musik ohne Abstriche auf die Zuhörer.
Das Brass Quintet op. 73 von Malcolm Arnold (1921 bis 2006) begann mit ausgiebiger Motivarbeit und würzigen Dissonanzen des „Allegro vivace“. Die „Chaconne“brachte spröde Melodien und freie Harmonien und ging in die wilde Jagd des abschließenden „Con brio“über, in dem das markante Kopfmotiv durch die Stimmen flitzte. Die „Suite Americana“von Enrique Crespo (geboren 1941) entführte nach Südamerika. Auf einen gut gelaunten, energiegeladenen Ragtime folgte der „Vals Peruano“, in dem sich melodische und rhythmische Schichten überlagerten. „Son de Mexico“vereinte volkstümliche Lebensfreude mit komplexen harmonischen und rhythmischen Mustern.
Kerry Turner (geboren 1960) steuerte „Riochet for Brass Quintet“bei, vereinte wuchtige Basslinien
mit flirrenden Akkorden und einen klangvollen Mittelteil. Jeder Ton saß und das Werk schwang in weiten Bögen, mal eng, mal raumfüllend, aber stets kristallklar in Ausdruck und Zusammenspiel. Die „Suite from Maria de Buenos Aires“und „Oblivion“von Astor Piazolla (1921 bis 1992) schwelgte in ausufernder Sinnlichkeit, warf ein engmaschig gef lochtenes Netz aus komplexen Schichtungen über die Zuhörer und hüllte sie in eine explosive, energiegeladene Klangwelt ein. Das Quintett durchdrang die revolutionäre Ausdruckskraft dieser Musik bis in den letzten Winkel.
Fein gezeichnet schloss sich George Gershwins „Summertime“an, gefolgt von einem unbeschwert jazzenden „Puttin’ on the Riz“von Irving Berlin (1888 bis 1989). Die erfrischende Spielfreude des Ensembles ließ die bekannten Melodien glänzen und funkeln. Bright Brass ist in allen Epochen und Stilrichtungen zu Hause, wechselt mühelos Ausdruck und Tonfall und passt die Dynamik des Zusammenspiels genau der Dynamik der Musik an.
Eine Zugabe erklatschten sich die Zuhörer: „Amazing Grace“. Zunächst in breit gefächertem Klang, dann als unbeschwerter, fröhlicher Ragtime fasste dieses traditionelle Lied die Pole des Abends nochmals zusammen – eine breite Palette an musikalischem Ausdruck, verbunden mit explosiver Spielfreude.