Schwäbische Zeitung (Wangen)

Erinnerung­en an einen Argenbühle­r Musiker und Komponiste­n

Walter-schneider-konzert – Eisenharz und Siggen

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- Die Reihen in der Carlwunder­lich-halle waren am Samstag gut besetzt, Fotos aus dem Leben von Walter Schneider schmückten die rückwärtig­e Bühne und die Stimmung war erwartungs­froh. Die Menschen, die den 2000 verstorben­en Musiker und Komponiste­n selbst erlebt hatten, wollten sich an ihn erinnern lassen, die jüngeren Gäste und Musikanten ließen sich von Andreas Loritz und Rudi Ebenhoch über ihn erzählen. Und das war ebenso spannend wie humorvoll. Der Blick in das bewegte Leben von Walter Schneider, der am 26. September 1924 im böhmischen Leitmeritz geboren wurde und 1965 der Liebe wegen nach Eisenharz kam, war nicht nur ein Musiker durch und durch, sondern auch eine interessan­te Persönlich­keit. Er, der das „Argenbühl“an seinen Nachnamen drangehäng­t hatte, um Verwechslu­ngen mit anderen Schneiders aus Künstlerkr­eisen zu vermeiden, leitete ab 1976 zehn Jahre lang die Musikkapel­le Siggen. Aus dieser Zeit sind zahlreiche Anekdoten überliefer­t.

So animierte er Rudi Ebenhoch zu einer Jam-session, die allein aus dem Schlagzeug­er und ihm bestand. Die von einem „gut gemelodien

launten und höchst motivierte­n“Walter Schneider getätigten Anrufe, bei denen er seine neuesten

vorspielte, sind beim Musikverla­g Rundel längst Legende geworden.

Von den 24 hier erschienen­en Kompositio­nen wurden im Doppelkonz­ert jeweils sechs auf jeder Seite gespielt. Der Musikverei­n Siggen unter seiner Leitung von Rainer Gauß eröffnete mit dem Stück „Bühne frei“, das so recht dafür geschaffen war, in die mit Noten angefüllte Welt von Walter Schneider-argenbühl einzutauch­en. Es folgten zwei Klassiker der Blasmusik, um dann Solist Roland Kolb die Gelegenhei­t zu geben, mit „Trombone Dreams“das Lieblingsi­nstrument des Komponiste­n vorzustell­en: die Posaune.

Bei „Happy Trumpets“zeigten Robert Diesch, Alfred Hengler,

Michael Lusch, Manuel Bernhard, Andreas Kolb und Bernhard Ebenhoch, dass die Trompete ein ebenso großartige­s Instrument ist, das „Goldene Tor“führte in die Pause.

Danach war es Dirigent Andreas Loritz, der seine Eisenharze­r alle Register Schneiders­cher Kompositio­nen ziehen ließ. „Revuezaube­r“erinnerte an im Fernsehen gezeigte Musikshows 1990erjahr­e, „Blue Night“war eine schöne Beguine, bei der man von vergangene­n Urlaubstag­en träumen konnte, Tenorhorni­st Florian Zodel überzeugte bei den „Romantisch­en Variatione­n“und erntete begeistert­en Applaus.

 ?? FOTO: MKE ?? Walter Schneider wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden – Eisenharz und Siggen geben zu seinen Ehren ein Doppelkonz­ert.
FOTO: MKE Walter Schneider wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden – Eisenharz und Siggen geben zu seinen Ehren ein Doppelkonz­ert.

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