Auf Holz klopfen
Holz ist ein vielseitiger und wichtiger Baustoff: Es dient uns als Brennmaterial, zum Bau von Möbeln, Häusern und zur Herstellung von Papier. Weil der Rohstoff so eine große Bedeutung für die Menschen hat, ist es nicht verwunderlich, dass man in vielen Ku
Wenn wir jemandem Glück wünschen oder das eigene Glück festhalten möchten, klopfen wir auf Holz: am liebsten gleich dreimal, um dem Ganzen noch etwas Nachdruck zu geben. Der Ursprung dieser glückverheißenden Geste stammt vermutlich aus dem Schiffs- und Bergbau. Schiffsmasten, aber auch die Stollen unter Tage waren früher aus Holz gefertigt. Durch regelmäßiges Abklopfen überprüfte man den Zustand des Holzes, denn an seinem Klang konnte man hören, ob es noch stabil und damit sicher war. Eine andere Erklärung besagt, dass man früher bei Holzhäusern gegen die Wände geklopft hat, um böse Geister zu vertreiben.
Das kann jedem einmal passieren: Man verfolgt irgendeine Absicht, aber siehe da, man ist einem Irrtum aufgesessen und befindet sich „auf dem Holzweg“. Solch verflixte Holzwege kann man auch heute noch in den Wäldern finden. Sie beginnen breit und überzeugend, sogar Wagenspuren haben sich darin eingegraben – plötzlich aber endet der Weg vor dem schönsten Dickicht: Hier waren Holzfäller an der Arbeit! Deren Fuhrwerke haben die Spuren hinterlassen, und natürlich enden die dort, wo die Holzfäller gearbeitet haben. Wir sind also wirklich auf einen „Holzweg“geraten.
Etwas auf dem Kerbholz haben
Wenn jemand „etwas auf dem Kerbholz hat“, dann hat er eine Schuld auf sich geladen, ist vielleicht sogar vorbestraft. Das Kerbholz war ursprünglich ein Hilfsmittel zur Rechnungsführung und wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit verwendet. Es war ein längs in zwei Teile gespaltener Stock, der bei einem Geschäftsvorgang
– der Lieferung von Waren etwa – so mit Kerben versehen wurde, dass beide übereinanderliegenden Holzstücke gleich gekennzeichnet waren. Jeder Geschäftspartner bekam dann eines der Teile, sodass später abgerechnet werden konnte.
Holzklasse
Wer schon einmal das Gefühl hatte, in der Holzklasse verreist zu sein, der war sicherlich froh, als er am Ziel angekommen ist. Denn dieser Ausspruch bedeutet, dass die Fahrt sehr unbequem war. Der Begriff stammt aus der Zeit, als die Unterschiede der Komfortklassen in den Eisenbahnwaggons noch sehr groß waren. Während die erste Klasse eine noble Wohnzimmeratmosphäre mit Polstern aufwies, saß man in der billigen dritten Klasse ausschließlich auf harten Holzbänken: daher die Bezeichnung Holzklasse. Für etwas mehr Bequemlichkeit sorgten in jener Zeit die Siestakissen, die man für die Fahrt mieten konnte.