Schwäbische Zeitung (Wangen)

Immobilien­experten im Ravensburg­er Medienhaus

Acht Referate zum Thema „Sanieren & Renovieren“– 250 Gäste folgen der Einladung von „Bauen & Wohnen“

- Von Robin Halle

- Regio Tv-moderator Tobias Baunach rief – und mehr als 250 Gäste kamen zur Infoverans­taltung „Sanieren & Renovieren“ins Ravensburg­er Medienhaus. Eine große Sache: Acht Experten referierte­n knapp zwei Stunden über Fachbereic­he wie Fördergeld­er, Wärmepumpe­n und Energieein­sparungen, live übertragen bei Youtube und auf die Websites der Partnerver­lage von Schwäbisch Media. „Wir werden heute viel lernen“, sagte Baunach zur Eröffnung – und dann gings los.

Markus Schwab (Warema) erklärte, dass Hausbesitz­er überrasche­nderweise einen Zuschuss von 15 bis 20 Prozent bekommen, wenn sie den Sonnenschu­tz bei Bestandsim­mobilien verbessern. Gefördert würden Außenjalou­sien, Rollläden, Fenstermar­kisen und Wintergart­enmarkisen. „Die Förderung greift bei einer Investitio­nssumme von 300 bis 36.000 Euro“, so Schwab. Bedingung: Der Sonnenschu­tz muss das energetisc­he Niveau der Immobilie verbessern.

Florian Schmid (Schwörerha­us) veranschau­lichte mit Fotos, wie sich Fertighäus­er rasch erweitern lassen – beispielsw­eise dem „Andocken“eines 50 Quadratmet­er großen Wohncontai­ners, der einer zweiten Wohnung gleicht. Experte Dirk Herrmann (Sto) nannte interessan­te Zahlen aus der Baubranche. „Es gibt circa 19,5 Millionen Bestandsim­mobilien in Deutschlan­d“, so Herrmann, „davon sind cirka 14 Millionen in einem energetisc­h schlechten Zustand.“

Die größten Schwachste­llen an älteren Gebäuden seien Gebäudehül­le und Fenster. „In einem durchschni­ttlichen Einfamilie­nhaus mit 110 Quadratmet­ern verbraucht eine alte Ölheizung circa 1700 Liter pro Jahr“, so Herrmann,

„ist das Haus gedämmt, werden nur noch 500 Liter Öl benötigt.“Hinzu komme die Einsparung

von circa 3,5 Tonnen CO2 jährlich. Bei Häusern, die vor 1970 gebaut wurden, gebe es die

höchsten Fördergeld­er – teilweise über 60 Prozent beim Einbau einer modernen Heizung. Wer überschlag­en möchte, wie hoch die Fördersumm­e für seine Immobilie ausfällt, kann im Netz die Daten eingeben: www.wohnwertst­eigern.de. „Die Daten werden nicht weitergege­ben“, sagte Herrmann.

Referent Martin Bloching verwies anschließe­nd auf die Wichtigkei­t, bei einer Fenstersan­ierung auch die Fensterrin­nen auszutausc­hen. Das Thema des Experten Tino Göppel lautete: „Neue Heizung: Gas, Pellets oder Wärmepumpe – das macht Sinn für Ihr zu Hause!“

Dann trat Immobilien­makler Frank Baur ans Mikro. Er referierte über die Folgen des umstritten­en Gebäudeene­rgiegesetz­es (GEG) von Bundeswirt­schaftsmin­ister Robert Habek. „Das Gesetz an sich hat gar nicht so große Auswirkung­en“, sagte Baur. Im Bundesschn­itt hätten Immobilien im Jahr 2023 rund 6,1 Prozent an Wert verloren – was aufgrund der goldenen Jahre ab 2009 durchaus erwartbar war. „Das GEG wirkt sich allerdings massiv auf den Verkauf einer Immobilie aus“, sagte Baur. In der Preisklass­e bis 370.000 Euro seien beispielsw­eise Einfamilie­nhäuser rund um Ravensburg sehr gefragt. „Der mögliche Käufer will in der Regel die geforderte­n, energetisc­hen Maßnahmen dagegenrec­hnen und den Preis drücken“, so Baur, „aber der Verkäufer sollte wissen, dass er den geplanten Verkaufspr­eis aufgrund der Immobilien­knappheit auch so erzielt.“Problemati­sch sei nur der Verkauf einer Immobilie mit der Energieeff­izienzklas­se H. „Da muss sehr viel gemacht werden“, sagte Baur.

Es folgten zwei Referate von Marc Wiedemann (Kreisspark­asse Ravensburg) und Michael Maucher (Energieage­ntur Ravenburg), dann durfte gefragt werden. Die Gäste konnten an Ständen mit den Experten ins Gespräch kommen.

„Ein rundum gelungener Abend“, bilanziert­e Immobilien­makler Baur. Organisato­r und Moderator Baunach schloss ebenfalls mit einem positiven Fazit. „Das war richtig informativ“, so Baunach, „das wiederhole­n wir.“Mehr als 100 potenziell­e Besucher hatten es bei der kostenlose­n Veranstalt­ung nur auf die Warteliste geschafft.

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FOTOS: FELIX KAESTLE Organisato­r und Regiotv-moderator Tobias Baunach (li.) bittet zum Abschluss der Veranstalt­ung alle Referenten auf die Bühne. „Das war ein richtig informativ­er Abend zum Thema ,Sanieren und Renovieren’, so Baunach.
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Rund 250 Besucher verfolgen die Vorträge im Foyer von Schwäbisch Media. Danach konnten sich alle Gäste an Ständen informiere­n.

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