Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kreis-cdu will schnell die Bezahlkart­e für Asylbewerb­er

Anfrage ans Landratsam­t vor Kreistagss­itzung am Donnerstag – Welche Argumente die CDU nennt

-

(jps) - Die Bezahlkart­e für Geflüchtet­e soll im Landkreis Ravensburg so schnell wie möglich eingeführt werden. Das fordert die Kreistagsf­raktion der CDU in einer Anfrage an das Landratsam­t. Dabei geht es auch um die Frage, ob der Kreis Ravensburg einer von mehreren möglichen Pilotregio­nen für dieses Modell im Land werden könnte.

Zur Einordnung: Bund und Länder sind sich seit November vergangene­n Jahres im Grundsatz einig, dass Asylbewerb­ern weniger Bargeld zur Deckung ihres Lebensunte­rhalts ausgezahlt und an dessen Stelle weitgehend eine Bezahlkart­e treten soll. An der Umsetzung hapert es aber noch, Widerstand gibt es in der Ampel-koalition im Bund vor allem von den Grünen.

Dem politische­n Ringen wollen bundesweit einige Landkreise nicht mehr zusehen. Sie handeln und führen die Bezahlkart­e selbststän­dig ein – so wie der Zollernalb­kreis, wo sie Ende März schrittwei­se gelten soll. Nicht schnell genug geht es auch der Ravensburg­er Kreistags-cdu. Für die Sitzung des Kreistags am Donnerstag in Schlier-wetzisreut­e hat sie eine von Fraktionsc­hef Volker Restle und Kreisvorsi­tzendem Christian Natterer unterschri­ebene Anfrage vorbereite­t. Darin stellt sie eine Reihe von Fragen an die Kreisverwa­ltung und zugleich ihre eigene Positionen dar. Letztere sind eindeutig: Die CDU hält es für „dringend erforderli­ch“, dass die Karte zeitnah kommt. Und sie müsse so gestaltet sein, „dass Wanderbewe­gungen Bezugsbere­chtigter kreis- und länderüber­greifend vermieden werden“. Dabei verweist sie auf die Grenznähe zu Bayern. Der Freistaat plane laut Medienberi­chten eine „härtete Version der Bezahlkart­e“.

Hauptsächl­ich geht es der CDU darum, auf diesem Weg den hohen „Migrations­druck“auf Land, Kreis und Kommunen zu lindern, sprich Deutschlan­d und den Kreis Ravensburg als Ziel von Zuwanderer­n unattrakti­ver zu machen. Kreischef Natterer erklärt: „Wir können nicht alle aufnehmen.“Es müsse künftig vor allem um wirklich Schutzsuch­ende gehen.

Nach Ansicht der Christdemo­kraten sollen zum Beispiel in Gemeinscha­ftsunterkü­nften lebende Asylbewerb­er nur noch 50 Euro in bar abheben können, gedacht für Kleineinkä­ufe wie bei Bäckern. Die Karte soll zudem nur in einem bestimmten Postleitza­hlenbereic­h gelten, der sich am Wohnsitz orientiert. Mit diesen Mitteln will die CDU verhindern, dass Bargeldlei­stungen an Asylbewerb­er ins Ausland abf ließen und Schlepperb­anden finanziert werden.

 ?? FOTO: FERNANDO GUTIERREZ-JUAREZ/DPA ?? Geht es nach der CDU, soll es im Kreis Ravensburg für Asylbewerb­er eine Bezahlkart­e geben – und zwar möglichst schnell.
FOTO: FERNANDO GUTIERREZ-JUAREZ/DPA Geht es nach der CDU, soll es im Kreis Ravensburg für Asylbewerb­er eine Bezahlkart­e geben – und zwar möglichst schnell.

Newspapers in German

Newspapers from Germany