„Gemeinsam Spaß am Radsport haben“
Olympiasieger Uwe Peschel über das Radsportprojekt Move
Was ist die Idee hinter Move?
Bei Move wollen wir gemeinsam Spaß am Radsport haben. Die Gemeinschaft steht im Vordergrund. Aber natürlich wollen wir auch mit einem gezielten Training unsere Teilnehmer fit machen. Wer fit ist, hat mehr Lebensqualität und lebt gesünder. Der Radsport ist dafür prädestiniert. Ziel ist, dass sich jeder Teilnehmer über die viermonatige Trainingsphase verbessert. Das funktioniert am besten zusammen. Und auch nur dann, wenn alle Spaß haben.
Wie ist das Projekt entstanden und seit wann gibt es Move?
Wir sind 2010 mit Move gestartet. In diesem Jahr machen wir das Ganze jetzt schon zum fünfzehnten Mal. Die Idee für Move stammt aus meiner Zeit in Italien. Hier habe ich eine Zeit lang gelebt, als ich noch aktiver Radsportler war. In Italien treffen sich jeden Sonntag Gruppen von zum Teil 60 bis 70 Radsportlern für gemeinsame Ausfahrten. In Deutschland machen die meisten dagegen ihr eigenes Ding. In Italien startet man gemeinsam, fährt dieselbe Runde, manchmal bilden sich kleinere Gruppen, je nach Leistung, und am Ende trifft man sich wieder und geht noch gemeinsam Kaffee trinken. Diese Gruppenausfahrten wollte ich mit Move hier in die Region bringen.
Wer kann alles mitmachen?
Jeder, der Spaß am Rennradfahren hat, sich verbessern möchte und gerne in Gemeinschaft ist.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
Voraussetzung ist ein Rennrad und natürlich ein Helm. Leistungsmäßig haben wir verschiedene Gruppen. Da ist in der Regel für jeden etwas dabei. Zu Beginn stufen wir die Teilnehmer in fünf beziehungsweise sechs verschiedene Leistungsgruppen ein. Dafür machen wir einen Leistungstest. Durch den Test wissen wir, wer in welcher Gruppe gut aufgehoben ist. Dadurch wird niemand über- oder unterfordert.
Wo und wann wird gefahren?
Unser Programm startet Mitte April und endet in der letzten Juliwoche. Jeweils an zwei Tagen in der Woche treffen sich die Gruppen. In Weingarten und Tettnang treffen sich die Gruppen am Mittwoch
und Samstag. In Biberach dienstags und samstags. Unter der Woche immer um halb sieben, Samstags um 13 Uhr. Unsere Trainer suchen die Strecken im Vorfeld aus und können vorab sagen, wie lang die Runde ist und wie viele Höhenmeter sie hat. Wir versuchen die großen Straßen zu meiden und bevorzugen die wenig befahrenen Landstraßen rund um Bodensee und Allgäu.
Wie anspruchsvoll sind die Ausfahrten?
Wie gesagt, jeder ist in seiner Gruppe mit Leuten, die ungefähr dasselbe Leistungsniveau haben. Wir steigern die Länge der Ausfahrten Stück für Stück. Am Anfang sind es zum Teil nicht mal vierzig Kilometer. Gegen Ende knacken wir dann immer öfter sogar die 100 Kilometermarke. Wir starten zusammen und kommen auch wieder gemeinsam zurück.
Was kostet die Teilnahme?
Bei den Preisen sind wir auf dem Stand vom letzten Jahr geblieben. Das heißt 60 Euro pro Monat für Abonnenten der „Schwäbischen Zeitung“und 70 Euro für alle anderen.
Welche Highlights gibt es in diesem Jahr?
Tatsächlich würde ich sagen hat jede Ausfahrt ihr kleines Highlight. Wir schauen, dass wir immer neue und landschaftlich reizvolle Strecken auswählen. Im Frühjahr haben wir die Apfelblüte, im Sommer geht´s dann mal Richtung Pfänder oder in den Bregenzerwald. Die Abschlussfahrt machen wir Ende Juli dann alle gemeinsam auf den Höchsten und auch die Tour de Barock wollen wir in diesem Jahr wieder in Angriff nehmen.