DRK Wangen hat Rettungshundestaffel
Anschaffung eines Fahrzeuges für 80.000 Euro genehmigt – Arbeitsreiches Jahr steht an
- Eine größer gewordene Bereitschaft, mit der Rettungshundestaffel eine neue Abteilung und knapp 11.000 ehrenamtlich geleistete Einsatzstunden – das sind drei von vielen neuen Erkenntnissen, die bei der Hauptversammlung des DRK Ortsvereines Wangen gewonnen werden konnten.
Für 2024 erwartet Bereitschaftsleiter Tim Haug mit der Landesgartenschau „eine Mörderaufgabe“. „Wir müssen wirklich sehr eng zusammenstehen und über das normale Maß hinaus arbeiten, um das gemeinsam zu schaffen“, sagte er an seine Bereitschaft gewandt.
Es gab Zuwachs beim DRK Wangen. Sowohl bei der Zahl an neuen Mitgliedern (15) als auch durch die Rettungshundestaffel (RHS), die sich im vergangenen Jahr entschieden hat, sich dem Wangener DRK anzuschließen. „Wir haben eine total tolle Gruppe dazubekommen, einen Mehrgewinn und eine absolute Bereicherung, die den Verein belebt“, freute sich Tim Haug.
Die RHS hat für sich zwei neue Mitglieder und zwei neu geprüfte Flächenhunde hinzugewonnen, trainiert jeden Donnerstagabend und Samstagvormittag und hatte 2023 mehrere Trainings und drei Tage Sucheinsatz im Zollernalbkreis. Unterm Strich war die RHS fast 3000 Stunden im Einsatz. Anne Grethe Larsen und Simon Weiland leiten die Gruppe, die es bereits seit 39 Jahren gibt.
Was die Staffel benötigt, ist laut Weiland ein neues Fahrzeug als Ersatz für das seit 16 Jahren bestehende „Arbeitstier“, das theoretisch in ganz Baden-württemberg eingesetzt wird. Die Mitglieder genehmigten einstimmig die maximal 80.000 Euro hohen Gesamtkosten. „Für das Fahrzeug werden wir Ende des Jahres noch eine Spendenaktion ins Leben rufen“, verkündete Bereitschaftsleiter Tim Haug.
Er sprach in seinem Bereitschaftsbericht von einem „ereignisreichen Jahr“. Die Zahl an Fördermitgliedern ging gegenüber dem Vorjahr etwas zurück. „In der nächsten Zeit wird der Kreisverband aber wieder eine Werbeaktion starten“, sagte Haug. Einen leichten Einbruch gab es auch bei der Zahl an Blutspenden. Dafür stieg die Zahl an Sanitätswachdiensten (90).
Bemerkenswert sei, dass durch den guten Sani-dienst am Einsatzort viele Versorgungen vor Ort und Transporte privat gestaltet werden konnten, berichtete Haug. „Nur“22 Mal war ein Transport ins Krankenhaus nötig, für den der Rettungsdienst hinzugezogen werden musste.
Auf knapp 200 Helfer-vor-orteinsätze kamen die Helfer in Wangen, Neuravensburg, Amtzell-schomburg und Leupolz-karsee. Größer geworden ist laut Haug zudem der Drk-verpflegungstrupp: „Zwölf neue Feldköche wurden ausgebildet.“Die Verpflegungsgruppe des DRK Wangen kam jüngst beispielsweise wieder bei der Gemarkungsputzete zum Einsatz, sie war aber auch 2021 mit ihrer Feldküche beim Jahrhundert-hochwasser im Ahrtal.
Herausragende Ereignisse 2023 waren der Brand im Hotel Waltersbühl, der Brand in Untermatzen bei Amtzell und die Suche nach einem vermissten und später tot aufgefundenen Radfahrer. Einen Appell richtete Haug an die Politik: „Der Bevölkerungsschutz muss mit mehr Geld subventioniert werden.“Als Einheit des Katastrophenschutzes bei Großschadenslagen ist das DRK Wangen laut Haug auch auf Fördergelder des Landkreises angewiesen: „Allein die Kosten für die Sauerstoffvorhaltung belaufen sich für uns jährlich auf 1000 Euro, die wir erst einmal erwirtschaften müssen.“
Veränderungen wird es beim Jugendrotkreuz geben: Jugendleiterin Carmen Stehle und ihr Stellvertreter Luis Haggenmüller werden zum Jahresende aufhören. Stehle: „Wir brauchen Nachfolger, auch in Form von Gruppenleitern.“Zuvor berichtete Stehle unter anderem vom Zeltlager in Neuravensburg, das auch für 2024 schon wieder nahezu ausgebucht ist. Die Altersabteilung hatte zwölf Zusammenkünfte und eine Ersthelferausbildung mit Prüfung.
„Ich ziehe den Hut vor dem Unternehmen Rotes Kreuz – und wie es vor Ort zurechtkommt“, sagte Oberbürgermeister Michael Lang, der auch Vorsitzender des Ortsvereines ist. Lang gab Einblicke in die Vorbereitung zur Landesgartenschau und die – auch wetterbedingt – nur schwer vorhersagbare Zahl an Gästen an den einzelnen Tagen: „Wir werden uns überraschen lassen müssen, auch, was das Einsatzgeschehen betrifft. Den genauen Ablauf werden wir gemeinsam erleben.“
Gute Zahlen brachte Schatzmeister Oliver Welde mit. 2023 konnte ein Überschuss von rund 70.000 Euro verbucht werden – trotz der Großprojekte Mannschaftstransportwagen und Einsatzleitwagen und immer noch vorhandener Rücklagen. „Der Kassenstand wird zum Jahresende schrumpfen“prognostizierte Florian Christberger in seinem Haushaltsplan-ausblick.
Allerdings wird beim DRK traditionell eher pessimistisch kalkuliert – und auch das „Mehr“an Sanitätsdienstleistungen bei der Landesgartenschau (und damit den Einnahmen) nicht in vollem, zu erwartetem Umfang eingerechnet.
Für den Drk-kreisverband sprach Vorsitzender Stefan Locher, unter anderem über das 25jährige Bestehen der Rettungsdienst Gmbh, die gute, wirtschaftliche Lage des Kreisverbandes, die finanzielle „Punktlandung“in Sachen Kreisgeschäftsstelle in Wangen sowie die Hausnotruf-alternative „Callus“, der sich in Kürze auch der Kreisverband Wangen anschließt.
Neben 15 Neuaufnahmen konnte das DRK zahlreiche Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft ehren, darunter auch 16 für eine mindestens 15-jährige Zugehörigkeit in der Bereitschaft. Seit 25 Jahren im DRK sind Rosa Neumann und Edeltraud Keckeisen, seit 30 Jahren Ingeborg Schleicher und Eva-maria Huber, seit 40 Jahren Klaus Schlitz und seit 55 Jahren Günther Schweizer.