Planungen abgeschlossen, während Bauten fast fertig sind
Das Baurecht für die Argenwiese ist endgültig besiegelt – Derweil wird dort schon längst gearbeitet
(jps) - Das ist selten: Während die Planungen für ein Bauprojekt noch laufen, sind die Arbeiten vor Ort bereits weit fortgeschritten. Ein Sonderfall, der mit der Landesgartenschau begründet wird. Denn die wird in rund einem Monat eröffnet.
Am Montag gab es auf dem Gartenschaugelände gleich zwei Richtfeste: für den in der vergangenen Woche in Windeseile entstanden Aussichtsturm am Schönbühlhang und für den Holzpavillon als zentralem Element der Argenwiese, auf der sich während der anstehenden Großveranstaltung jede Menge abspielen soll. Erst eine Woche zuvor hat indes Wangens Gemeinderat für die neu gestaltete Grünfläche das offizielle Bebauungsplanverfahren abgeschlossen. Eine zeitliche Nähe, die Stadtplanerin Claudia Adler im
Stadtparlament zu einer leicht ironisch zu verstehenden Bemerkung veranlasste: „Der Pavillon ist fast fertig, dann sollten wir zusehen, dass wir auch planungsrechtlich fertig werden.“
Inhaltlich ging es bei den Beratungen zu dem vor bald vier Jahren eingeleiteten Verfahren vor allem um die Abstände zwischen dem angrenzenden Wald und Teilen
der inzwischen weitgehend entstandenen Bebauung. Denn um diese hatten sich die Forstbehörden der Regierungspräsidien Freiburg und Tübingen gesorgt. Die Befürchtungen zu geringer Abstände teilten die Stadträte nicht. So nannte es der ehemalige Stadtförster Paul Müller (CDU) „ideal“, dass die Wiese über einen Waldsaum in den bestehenden
Wald übergehen soll. Gol-fraktionschefin Doris Zodel hinterfragte den Sinn der nächtlichen Beleuchtung des durch die Argenwiese verlaufenden Radwegs. Die Antwort lieferte Baudezernent Peter Ritter: Während diese entlang von Straßen verlaufender Radwege nicht nötig sei, biete das Licht abseits – und damit auch auf der Wiese – Sicherheit. Wobei die Stadt darauf achte, dass nachts nur Dämmerlicht leuchten werde. Grundsätzlich lobten die Stadträte das Konzept einhellig: „Die Argenwiese ist ein Vorzeigeprojekt“, sagte Rainer Herget (Freie Wähler). Und Gerhard Lang (SPD) erklärte: „Hier entsteht dauerhaft ein unheimlicher Mehrwert für die Natur und die Erholung der Menschen.“
OB Michael Lang sprach gar von dem „größten Freizeitgelände“in der Stadt nach dem Freibad. Auch er betonte, dass viel des dort Errichteten auf Dauer Bestand haben wird – ein Merkmal, auf das der Rathauschef immer wieder hinweist. Für die Zeit nach der Landesgartenschau kündigte er an, die Öffentlichkeit zu beteiligen, wie es dann mit der Argenwiese – aber auch anderen Lgsarealen – weitergehen soll.