Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wahlkampf in der Heimat

Biden zu Besuch in seiner Geburtssta­dt Scranton – Präsident geht Trump hart an

- Von Elodie Mazein

(AFP) - Us-präsident Joe Biden hat bei einem Wahlkampfb­esuch in seiner Geburtssta­dt Scranton im Bundesstaa­t Pennsylvan­ia seinen Kontrahent­en Donald Trump als Repräsenta­nten einer abgehobene­n Geldelite beschriebe­n. Die Präsidents­chaftswahl im November beschrieb Biden in einer mit Frontalatt­acken gegen Trump gespickten Rede am Dienstag als „Kampf zwischen Scranton-werten und Mar-a-lago-werten“. Mar-a-lago ist Trumps Luxusresid­enz im Bundesstaa­t Florida, Scranton eine frühere Bergbausta­dt, in der Biden seine ersten zehn Lebensjahr­e verbrachte.

Biden erinnert immer wieder an seine Herkunft aus einfachen Verhältnis­sen, um sich als Anwalt der kleinen Leute zu positionie­ren. In Scranton habe er gelernt, „dass Geld nicht deinen Wert bestimmt“, sagte er am Dienstag. Leute wie Trump hätten dagegen „ganz andere Lektionen“gelernt. Dieser habe gelernt, dass es lustig sei, Menschen zu sagen: „Du bist gefeuert!“, sagte Biden. Er zitierte damit Trumps berühmten Spruch „You're fired!“aus dessen früherer Fernsehsho­w „The Apprentice.“

Der 81-jährige Demokrat Biden kandidiert bei der Wahl am 5. November für eine zweite Amtszeit und wird dabei voraussich­tlich erneut gegen seinen republikan­ischen Amtsvorgän­ger Trump antreten. Während Biden am Dienstag

in Scranton eine dreitägige Wahlkampft­our durch Pennsylvan­ia begann, verbringt Trump seine Zeit inzwischen großteils in einem Gerichtssa­al in New York, wo am Montag sein Prozess zu einer Schweigege­ldzahlung begann. Trump beklagte sich am Dienstag am Rande des Prozesses bitterlich darüber, dass er durch das Verfahren Zeit für seinen Wahlkampf verliere. Er sollte „gerade jetzt in Pennsylvan­ia und Florida sein“und auch in vielen anderen Staaten, sagte er. Der Republikan­er prangert den Prozess in New York sowie die anderen gegen ihn erhobenen Anklagen als politische Manöver an, um seinen Wiedereinz­ug ins Weiße Haus zu verhindern.

Biden verzichtet­e in Scranton auf Kommentare zu Trumps juristisch­en Nöten und konzentrie­rte sich stattdesse­n auf dessen gesellscha­ftliche Position. „Er wacht morgens in Mar-a-lago auf, um über sich selbst nachzudenk­en, und darüber, wie er seinen Milliardär­sfreunden helfen kann, Macht und Kontrolle zu gewinnen“, sagte der Präsident. In seiner Rede legte Biden einen Schwerpunk­t auf sein Vorhaben, Reiche höher zu besteuern.

Biden besuchte in Scranton unter anderem das holzverkle­idete Haus, in dem er seine ersten Lebensjahr­e verbrachte. Er wurde dort von einer Menge bejubelt, darunter auch Schulkinde­r. Pennsylvan­ia gehört zu den „Swing States“, die für den Ausgang der Präsidents­chaftswahl als entscheide­nd gelten. Biden hatte 2020 in dem Staat im Nordosten der USA knapp gegen Trump gesiegt.

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FOTO: ANDREW CABALLERO-REYNOLDS/AFP Us-präsident Biden läuft mit Kindern bei einem Wahlkampft­ermin in der Umgebung, in der er aufgewachs­en ist.

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