Anwohner beklagen Sicht an der Herfatzer Brücke
Einbiegen von der Leupolzer Straße gelingt schlechter als zuvor – Lösungsideen liegen vor
- Wie kann die Sicht beim Einbiegen auf die Bundesstraße für Anwohner in Herfatz verbessert werden? Dieser Frage gehen die Verantwortlichen derzeit nach, nachdem es im Zusammenhang mit dem Geländer der neuen Argenbrücke dort Beschwerden gab. Die neue Brücke, für deren Bau die B 32 monatelang gesperrt war, hat indes ihre erste offizielle Brückenprüfung hinter sich. Das ist das Ergebnis.
Wer von der Leupolzer Straße auf die B 32 einbiegen will, sieht die über die nahe Brücke heranfahrenden Autos nicht besonders gut. Anwohner, so schildert es Leupolz’ Ortsvorsteher Anton Sieber, hätten die gegenüber der alten Brücke schlechtere Sicht beklagt. Und in der Tat ist das neue Brückengeländer anders gebaut.
„Vor dem Neubau hatte die Brücke oberstromseitig ein 90 Zentimeter hohes Geländer mit einer sogenannten Drahtgitterfüllung“, weiß man auch beim zuständigen Regierungspräsidium in Tübingen. Das war im Neubau allerdings so nicht mehr rechtens. „Bei der neuen Brücke wurde oberstromseitig ein Füllstabsgeländer mit einer Höhe von einem Meter, und auf der Radwegseite mit 1,30 Meter eingebaut. Dies entspricht den heutigen Sicherheitsvorschriften“, teilt ein Rpsprecher mit.
Die Geländerstäbe für bessere Sicht einfach mit etwas mehr Abstand zu setzen, war demnach auch keine Option. „Die Abstände zwischen den einzelnen Füllstäben ist ebenfalls mit geringer als 120 Millimetern vorgeben. Ein größerer Abstand der Füllstäbe ist nicht zulässig.“Um trotzdem Abhilfe zu schaffen, gibt es nun offenbar Pläne, einen Verkehrsspiegel gegenüber der Einmündung auf die B 32 anzubringen. Damit könnten Autofahrer von der Leupolzer Straße aus die über die Brücke heranfahrende Autos besser erkennen. Es habe, so sagte Martin Jörg vom städtischen Bauamt zuletzt, noch keinen Ortstermin deshalb gegeben, aber die Maßnahme sei mit dem Regierungspräsidium abgestimmt. „Wir sind dran, einen Spiegel zu besorgen.“
Wo genau dieser aufgehängt werden soll, und ob eventuell ein Doppelspiegel sinnvoll wäre, steht dabei offenbar noch nicht fest. Denn faktisch steht an der Einmündung der Leupolzer Straße auf die B 32 auch eine kleine Kapelle – deren Mauern keine freie Sicht auf den herannahenden Verkehr aus der anderen Richtung ermöglichen.
Die neue Brücke haben Brückenprüfer indes bereits im März genau in Augenschein genommen. „Jede neue Brücke wird nach ihrer Fertigstellung auch der ersten Hauptprüfung unterzogen. Dies ist für alle Brückenbauwerke der Beginn der regelmäßigen Brückenprüfungen“, erklärt der Rp-sprecher diese Routinen für die Stand- und Verkehrssicherheit von Brückenbauwerken.
Da diese Prüfung von Hand erfolgte, war ein sogenanntes Brückenuntersichtsgerät im Einsatz, das guten Zugang an die Unterseite der Brücke ermöglicht – also an Stellen, die während der Bauarbeiten selbst irgendwann nur noch schwer zu überprüfen sind. Ein entsprechend großes Fahrzeug dürfte manchem Autofahrer an diesem Tag aufgefallen sein.
Und wie hat sich die neue Herfatzer Brücke geschlagen? „Im Nachgang an die Hauptprüfung der Brücke in Herfatz nehmen wir gezielt Verbesserungen vor“, teilt der Rp-sprecher mit. So würden bei den anstehenden Arbeiten am Stahlträger über dem Gewässer punktuelle Ausbesserungen an der Beschichtung durchgeführt. Aber auch am Geländer gibt es noch zu tun: Der Handlauf werde ausgerichtet und die Beschichtung punktuell ausgebessert, genauso wie Fehlstellen am Beton.
Einiges konnte laut RP „aufgrund der überwiegend niedrigen Nachttemperaturen von unter acht Grad“zunächst noch nicht gemacht werden. Für die noch ausstehenden Arbeiten sei es erforderlich, den Verkehr voraussichtlich für einen Tag mit einer Ampel an der Baustelle vorbeizuführen. Ein genauer Termin für die witterungsabhängigen Arbeiten steht noch nicht fest. Noch ausstehende Arbeiten im Bereich der Bushaltestelle an der Wittwais kommen ohne Straßensperrung aus.