Wangener Kletterturm ist eingeweiht
Namenssponsor verleiht dem Dav-kletter- und Vereinszentrum neuen Namen
- Mit Segnung durch Kletterer und Pastoralreferent Benjamin Sigg, Livemusik der A96-musikanten und Beiträgen eines Alphorntrios ist der neue Kletterturm am Samstag als Nachbar der bald startenden Landesgartenschau eröffnet worden. Das Projekt des DAV hat eine mehr als zehnjährige Vorgeschichte – und soll noch weit in die Zukunft tragen.
Das Frühlingswetter hätte nicht schöner und die Laune der Mitglieder der DAV Sektion Wangen nicht froher gestimmt sein können. Die Einrahmung mit Luftballons rund um das Gelände am Herzmannser Weg hat schon von Weitem gezeigt, dass hier ein besonders fröhliches Fest gefeiert wird. Wobei der 15 Meter hohe Kletterturm zweifellos der größte Anziehungspunkt für vorbei wandernde oder radelnde Ausf lügler gewesen sein dürfte.
Der Turm umfasst 500 Quadratmeter Kletterfläche, 30 Sicherungsreihen, 3000 Griffe, 300 Expressen (eine Art Doppelkarabiner zum Sichern) und 56 Touren, die 365 Tage im Jahr erklommen werden können. Anwesend waren am Sonntag auch die beiden Jugendlichen Tilman Schöner und Simon Brandstetter. Tilman klettert seit sechs Jahren, zwei davon im Verein, für den er am Sonntag auch für die Kinderbetreuung eingesetzt worden ist. Simon hat sich von der Begeisterung seines Kameraden anstecken lassen und will seit zwei Jahren auch nicht mehr ohne die steilen Wände sein.
Von Benedikt Sigg und Jürgen Woidschützke, den beiden Hauptinitiatoren des Konzeptes, war alles „rund um die für Vereine und Schulen so wichtige Sportstätte“zu erfahren. Die Sektion Wangen, so hörte man, hat bisher keine eigene Sportstätte. Und das bei einer Mitgliederzahl von annähernd 4200. Ein Problem, das die beiden Vorstandskollegen schon vor Jahren angehen wollten.
2013 gründeten sie mit vielen Ideen eine Arbeitsgruppe. Dazu gehörten Vorstellungen des Standortes auf der Argeninsel, bei der Realschule oder hinter dem alten Feuerwehrhaus. Alle Planungen sind ins Leere verlaufen. Auch die, das große Jubiläum zum 100-Jährigen Bestehen
2019 mit einem Kletterturm eröffnen zu können. Doch dann erhielten sie die Möglichkeit den Turm nahe der Landesgartenschau aufzubauen.
Wenngleich die Zusammenarbeit mit den Lgs-verantwortlichen laut Aussage von Woidschützke „für viel Frust sorgte“, so kann jetzt doch gesagt werden: „Alles gut!“Was noch fehlt, sind die Außenanlage und die Dav-geschäftsstelle, die sich bisher noch im Rohbau befindet. Nach einer Mietkündigung ist beschlossen worden, „sie mit auf dem Gelände zu integrieren“.
Somit ist nun der große Traum von Woidschützke und Sigg wahr geworden. Dazu gehört eine Flutlichtanlage, Kassenautomaten
und der immer wieder in Wort und Schrift erfolgende Hinweis, „dass Klettern nicht nur für junge Menschen ist“. Schnupperkletterkurse sollen hier den Beweis erbringen.
Klettern werden dort wohl bald auch Mitarbeiter der Wangener Firma Hymer-leichtmetallbau. „Als Hauptsponsor aufzutreten ist für Hymer-leichtmetallbau etwas Besonderes“, ließ Personalchef Joachim Waizenegger hören. Und er gab seiner Freude Ausdruck, „den Turm mit dem Namen der Firma geschmückt zu sehen“. Das Dav-kletter- und Vereinszentrum firmiert nun unter dem Namen Hymer-lmb-arena.
Oberbürgermeister Michael Lang ist sich sicher gewesen, dass der eine oder andere der Vorbeifahrenden selbst gerne klettern würde: „Das Kletterzentrum auf der Wiese zwischen der ehemaligen Hofstelle Egger und dem Südring wird auch über die Landesgartenschau hinaus Bestand haben – sicherlich für die nächsten 100 Jahre!“
Die Segnung nahm Pastoralreferent Benjamin Sigg vor – aber nicht ohne vorher darauf hingewiesen zu haben, dass Segen „Gutes zusagen“und somit „gute Worte über jemanden oder in sein Leben hineinsprechen“bedeute. Zusammen mit den Kindern Janosch und Fridolin umrundete Sigg den Kletterturm, um dann ein eigenes Beispiel seiner Aussage zu geben: „Als ich die Viererroute geschafft hatte, war ich stolz. Ein kurzes Staunen kam über meine Lippen. So steckt auch im Segen mehr als wir sagen können.“