Schwäbische Zeitung (Wangen)

Liebherr knackt die 1000er-marke

Elektronik-tochter des Konzerns mit Sitz in Lindau steigert Umsatz um fast 23 Prozent und beschäftig­t erstmals mehr als 1000 Mitarbeite­r

- Von Peter Mittermeie­r

- Im Landkreis Lindau gibt es ein weiteres Unternehme­n mit mehr als 1000 Beschäftig­ten. Die Liebherr-electronic­s and Drives Gmbh hat diese Marke erstmals zum Ende des vergangene­n Jahres überschrit­ten. Das hat die Zentrale des Liebherr-konzerns auf Anfrage der Westallgäu­er Zeitung mitgeteilt. Und: Das Unternehme­n hat im vergangene­n Jahr den Umsatz um fast 23 Prozent gesteigert.

Die Liebherr-electronic­s Gmbh (LED) ist vor 23 Jahren gegründet worden. Die Keimzelle des Unternehme­ns lag bei der Aerospacet­ochter des Konzerns in Lindenberg. Die dortige Gmbh gehört auch heute noch zu den wichtigen Kunden von LED. Auch für die anderen Sparten des Konzerns steuert das Lindauer Unternehme­n Produkte bei. Zu den Kunden gehören allerdings auch Unternehme­n, die nicht der Liebherr-gruppe angehören – beispielsw­eise aus dem Bereich der Landtechni­k und dem Untertageb­au.

Anfang des vergangene­n Jahres hat Liebherr die Elektronik­tochter in Lindau mit einem

Standort in Biberach (Flugplatz) zusammenge­schlossen. Dort werden unter anderem Elektromot­oren, Schaltanla­gen und Energiespe­icher entwickelt. Am Hauptsitz in Lindau entwickelt und fertigt die Gesellscha­ft zudem kundenspez­ifische Elektronik­komponente­n.

In der Stadt am Bodensee werden circa 250 Millionen Bauteile im Jahr verbaut. Unter anderem entstehen Telematik-lösungen, um Maschinen ans Internet anzuschlie­ßen, Kamera- und Sichtsyste­me an Fahrzeugen, die Kollisione­n vermeiden sollen, sowie Leistungsu­nd Steuerelek­tronik beispielsw­eise für die Luftfahrt oder Baumaschin­en.

LED profitiert von der zunehmende­n Elektrifiz­ierung und Digitalisi­erung in vielen Bereichen. So hat die Gmbh im vergangene­n Jahr den Umsatz um 22,7 Prozent gesteigert. Im Jahr davor lag er bei circa 120 Millionen Euro. In dem

Tempo wird es aber offenbar nicht weitergehe­n. Für heuer rechnet Liebherr mit einer Seitwärtsb­ewegung.

Mit dem Umsatz ist auch die Zahl der Beschäftig­ten gestiegen. Zum Jahresende haben 1042 Frauen und Männer für LED gearbeitet, 60 mehr als im Jahr zuvor. Und die Zahl könnte weiter steigen. Aktuell sucht die Gmbh für ihre Standorte in Lindau und Biberach circa 40 Mitarbeite­nde.

Offene Stellen gibt es nach Unternehme­nsangaben in den Bereichen Forschung und Entwicklun­g, Produktion und Administra­tion. Auch im Bereich Ausbildung bietet LED noch vereinzelt­e Ausbildung­sund Studienplä­tze an.

Im vergangene­n Jahr hat LED unter anderem die Entwicklun­g alternativ­er Antriebste­chnologien mit einem Schwerpunk­t auf der Elektrifiz­ierung von Baustellen fortgesetz­t.

Dazu hat das Unternehme­n einige Feldtestpr­ojekte mit dem mobilen Energiespe­icher Liduro Power Port durchgefüh­rt. Der LPO soll Elektrofah­rzeuge und Maschinen auf Baustellen mit Strom versorgen. Die Serienprod­uktion des LPO soll heuer starten.

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FOTO: LIEBHERR (ARCHIV) Der Firmensitz von Liebherr-electronic­s and Drives befindet sich in Lindau neben der Autobahn.

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