Liebherr knackt die 1000er-marke
Elektronik-tochter des Konzerns mit Sitz in Lindau steigert Umsatz um fast 23 Prozent und beschäftigt erstmals mehr als 1000 Mitarbeiter
- Im Landkreis Lindau gibt es ein weiteres Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten. Die Liebherr-electronics and Drives Gmbh hat diese Marke erstmals zum Ende des vergangenen Jahres überschritten. Das hat die Zentrale des Liebherr-konzerns auf Anfrage der Westallgäuer Zeitung mitgeteilt. Und: Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr den Umsatz um fast 23 Prozent gesteigert.
Die Liebherr-electronics Gmbh (LED) ist vor 23 Jahren gegründet worden. Die Keimzelle des Unternehmens lag bei der Aerospacetochter des Konzerns in Lindenberg. Die dortige Gmbh gehört auch heute noch zu den wichtigen Kunden von LED. Auch für die anderen Sparten des Konzerns steuert das Lindauer Unternehmen Produkte bei. Zu den Kunden gehören allerdings auch Unternehmen, die nicht der Liebherr-gruppe angehören – beispielsweise aus dem Bereich der Landtechnik und dem Untertagebau.
Anfang des vergangenen Jahres hat Liebherr die Elektroniktochter in Lindau mit einem
Standort in Biberach (Flugplatz) zusammengeschlossen. Dort werden unter anderem Elektromotoren, Schaltanlagen und Energiespeicher entwickelt. Am Hauptsitz in Lindau entwickelt und fertigt die Gesellschaft zudem kundenspezifische Elektronikkomponenten.
In der Stadt am Bodensee werden circa 250 Millionen Bauteile im Jahr verbaut. Unter anderem entstehen Telematik-lösungen, um Maschinen ans Internet anzuschließen, Kamera- und Sichtsysteme an Fahrzeugen, die Kollisionen vermeiden sollen, sowie Leistungsund Steuerelektronik beispielsweise für die Luftfahrt oder Baumaschinen.
LED profitiert von der zunehmenden Elektrifizierung und Digitalisierung in vielen Bereichen. So hat die Gmbh im vergangenen Jahr den Umsatz um 22,7 Prozent gesteigert. Im Jahr davor lag er bei circa 120 Millionen Euro. In dem
Tempo wird es aber offenbar nicht weitergehen. Für heuer rechnet Liebherr mit einer Seitwärtsbewegung.
Mit dem Umsatz ist auch die Zahl der Beschäftigten gestiegen. Zum Jahresende haben 1042 Frauen und Männer für LED gearbeitet, 60 mehr als im Jahr zuvor. Und die Zahl könnte weiter steigen. Aktuell sucht die Gmbh für ihre Standorte in Lindau und Biberach circa 40 Mitarbeitende.
Offene Stellen gibt es nach Unternehmensangaben in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion und Administration. Auch im Bereich Ausbildung bietet LED noch vereinzelte Ausbildungsund Studienplätze an.
Im vergangenen Jahr hat LED unter anderem die Entwicklung alternativer Antriebstechnologien mit einem Schwerpunkt auf der Elektrifizierung von Baustellen fortgesetzt.
Dazu hat das Unternehmen einige Feldtestprojekte mit dem mobilen Energiespeicher Liduro Power Port durchgeführt. Der LPO soll Elektrofahrzeuge und Maschinen auf Baustellen mit Strom versorgen. Die Serienproduktion des LPO soll heuer starten.