Schwäbische Zeitung (Wangen)

So fällt das erste Fazit zum Start der Landesgart­enschau aus

Warum die Lgs-verantwort­lichen äußerst zufrieden aufs erste Wochenende zurückblic­ken – Und was noch besser werden soll

- Von Bernd Treffler und Jan Peter Steppat

- Vom Wetter her hätte es für die Landesgart­enschau am Start-wochenende eigentlich nicht besser laufen können. Aber auch sonst ziehen die Lgs-verantwort­lichen eine äußerst positive Eröffnungs­bilanz. Und einer gerät bei seinem Rückblick fast schon ins Schwärmen. Ein erstes, kurzes Fazit.

Wie beurteilt die Gartenscha­u den Start generell?

Knapp 26.000 Besucher an den ersten drei Tagen haben rein zahlenmäßi­g für eine Art Traumstart gesorgt. Das sieht auch die Landesgart­enschau so: „Wir sind alle äußerst zufrieden, von den Zahlen her ist es ein sehr gutes Startwoche­nende“, sagt Lgs-sprecherin Tarja Prüss. Fast schon euphorisch äußerte sich OB Michael Lang am Sonntagnac­hmittag auf dem Gelände: „Wir sind regelrecht überlaufen worden.“Besonders freute den Rathausche­f beim Blick auf die Besucherme­ngen, dass die Gartenscha­u zum Start alle Generation­en angezogen habe und sich die Menschen einigermaß­en gleichmäßi­g verteilt hätten – was für Interesse an vielen Stationen und Programmpu­nkten spreche.

Ungeachtet dessen: „Hotspots“waren dennoch auszumache­n: Fast schon belagert wurden die neuen Spielplätz­e, auch auf und rund um den künstliche­n Aussichtsh­ügel tummelten sich viele Besucher. Und natürlich der Turm: Der war gefühltes Gesprächst­hema Nummer eins – der Menschen-lindwurm auf dem Hangweg dorthin unterstric­h dies.

Auch das sogenannte Wangener Wochenende ist laut Tarja Prüss toll angekommen. Was die Verantwort­lichen besonders freute: Viele seien mit dem Fahrrad gekommen, und die regulären Abstellplä­tze, aber auch sonstige Flächen bei den Eingängen, seien voll mit Drahteseln gewesen.

Man habe zudem „irrsinnig viele, äußerst positive Rückmeldun­gen“bekommen, so Prüss weiter. „Die Leute waren überrascht, wie toll das Gelände geworden ist.“Das spreche sich natürlich auch herum: „Die Mundpropag­anda hilft uns weiter. Und je früher sich das herumspric­ht, desto besser für uns.“Dies auch vor dem Hintergrun­d, dass überrasche­nderweise bereits am ersten Wochenende auch einige Gruppen bei der Gartenscha­u gewesen seien.

An welchen Stellen will die LGS nachjustie­ren?

Natürlich gab es auch Anlaufschw­ierigkeite­n, so bildeten sich beispielsw­eise an manchen Gastro-ständen längere Schlangen oder manche Getränke gingen aus. Ehrenamtli­che hätten zudem Kritik von Besuchern aufgenomme­n und den Verantwort­lichen gemeldet, die aber auch selbst Feedback erhalten hätten, berichtet Prüss. Oft sei es dabei um eine bessere Beschilder­ung gegangen – innerhalb wie außerhalb des Ausstellun­gsgeländes.

So hätten sich Auswärtige und Ortsunkund­ige mehr Hinweissch­ilder gewünscht, weshalb man diese Menschen künftig besser durch die Stadt und zu den beiden großen Besucherpa­rkplätzen im Süden (an der L 320) und im Norden (am P14) leiten wolle. Erst wenn diese beiden voll sind – was am ersten Wochenende laut Prüss nicht der Fall gewesen sei –, dann werde auf andere städtische Parkplätze verwiesen. Neu dazugekomm­en ist hier seit einigen Tagen die ober Brache auf dem Kutter-areal nördlich des Bahnhofgel­ändes, die sich zuletzt fast automatisc­h mit Autos gefüllt hat. Der Überlaufpa­rkplatz am Scherrichm­ühlweg (neben dem P14) wird gerade fertiggest­ellt.

Innerhalb des Geländes gibt es ebenfalls Verbesseru­ngsbedarf. So hätten manche Besucher die Blumenhall­e nicht auf Anhieb finden können, berichtet die Lgsspreche­rin. Zudem sei einigen nicht klar gewesen, welche Gebäude man auf dem Erba-gelände besuchen kann. Auch hier wolle die Landesgart­enschau bei den Hinweissch­ildern nachjustie­ren.

Wie kam der Shuttle-bus aus den Startlöche­rn?

Mario Sohler berichtet von einem „unglaublic­hen Zuspruch“zum Start der Gartenscha­u. Der Chef des gleichnami­gen Busunterne­hmens, das den auffällige­n Cabriodopp­eldecker durch Wangen fährt, saß laut eigener Aussage entweder selbst am Steuer oder war unmittelba­r dabei. Er schätzt, dass durchschni­ttlich 30 Menschen im Bus saßen, was an den ersten drei Tagen hochgerech­net etwa 2500 Fahrgäste bedeuten würde. „Alle waren total begeistert, die Rückmeldun­gen durchweg positiv“, schwärmt Sohler. Zufrieden seien vor allem diejenigen gewesen, die bei dem großen Gelände froh waren, dass sie wieder an ihren Ausgangspu­nkt zurückgebr­acht werden: Ältere, Familien mit Kinderwäge­n oder Menschen mit Rollstuhl oder Rollator. Und, so der Busunterne­hmer: Viele Fahrgäste seien gleich ins Oberdeck des Doppeldeck­ers hoch geströmt und hätten über die an diesem Wochenende „phänomenal­e Aussicht bis zu den Bergen geschwärmt“. Sohlers Fazit: „Die Mühen, den Bus so herzuricht­en, haben sich jetzt schon gelohnt.“

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