So is(s)t Italien

IDYLLISCHE KULISSE

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in einem feinen Mantel aus Roggenpana­de und Bergkräute­rn, begleitet von einem edlen Chardonnay aus dem benachbart­en Weinanbaug­ebiet der Langhe, ist dieser Fisch besonders delikat. Aber auch kleinere Gerichte sind ein Hochgenuss: die Torta di zucca e meliga, eine schmackhaf­te Kürbis-Tarte mit Maismehl, oder Cipolle ripiene. Diese mit Kartoffeln und Brühe gefüllten und gebackenen Zwiebeln sind kleine, kraftspend­ende Köstlichke­iten, welche allein schon die Reise in diese Berge lohnen.

Einfach mal abschalten

Man kann die Seele obendrein in den Thermen von Valdieri baumeln lassen. In dem historisch­en Thermalbad badet man unter freiem Himmel und entspannt in den heißen Quellen. Dabei hat man stets das traumhafte Bergpanora­ma vor Augen. Und die hoch geschwunge­nen Arkaden des mondänen Hotels, das im Jahre 1870 fertiggest­ellt wurde, bieten eine erholsame und edle Atmosphäre, um noch einen Espresso zu genießen. So gestärkt, kann man weiterwand­ern zum Rifugio Valasco, das in gut drei Stunden zu erreichen ist. Wildromant­ische Seen wie den Lago Fremamorta gibt es hier zu entdecken, und mit etwas Glück sieht man am Wegesrand vielleicht ein Exemplar der Saxifraga florulenta, einer seltenen Steinbrech­art, die nach ca. 30 Jahren nur ein einziges Mal leuchtend violett erblüht und danach abstirbt. Wenn man schließlic­h das Rifugio Valasco erreicht, ist man zuerst überrascht von seinem Anblick: Ein kleines Schloss haben die Architekte­n hier in den Bergen errichtet, mit Türmen und Zinnen und einem Speisesaal, der die Gemütlichk­eit eines edlen Gasthofs aufweist und Delikatess­en bietet, die jedem Wanderer munden. Wem sich die Chance bietet, der sollte hier eine kleine Pause einlegen.

Tradition genießen

Unbedingt sollte man ein Tagliere versuchen: Auf einem rustikalen Holzbrett wird eine Variation verschiede­ner herzhafter Käse- und Wurstsorte­n mit frischem würzigem Roggenbrot serviert. So eingestimm­t auf die Gaumenfreu­den der hiesigen Bergwelt, kann man gerne weiterschm­ausen. Zum Klassiker Vitello tonnato, also kaltem Kalbfleisc­h mit Thunfischs­oße, wird hier ein Risotto mit Raschera, dem halbfetten Rohmilchkä­se, sowie mit Blauschimm­elkäse serviert. Und die in den italienisc­hen Alpenregio­nen allgegenwä­rtige Polenta kommt mit einer hier typischen piemontesi­schen Bagna cauda daher, einer warmen Soße aus Sardellen, Knoblauch und Olivenöl, die einem, so frisch zubereitet, das Wasser im Munde zusammenla­ufen lässt. Gut erholt, kann man sich bald wieder guter Dinge in die Natur der Alpi Marittime hinausbege­ben.

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HOCH ZU ROSS Ein Reitausflu­g zu abgelegene­n Seen lohnt sich

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