Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Apotheker bereit für FFP2-Maskenvert­eilung

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(maxi/mün) Eines der wenigen Ergebnisse der jüngsten Ministerpr­äsidentenk­onferenz war die geplante Versorgung von älteren Bürgern mit FFP2-Masken. Nach den Plänen sollen zunächst über 65-Jährige und Menschen mit Vorerkrank­ungen pro Person 15 höherwerti­ge FFP2-Masken gegen „eine geringe Eigenbetei­ligung“bekommen.

Im Bundesgesu­ndheitsmin­isterium arbeite man derzeit unter Hochdruck an einer Rechtsvero­rdnung, um den Beschluss umzusetzen, heißt es. Die Juristen feilen auf Grundlage des jüngst verabschie­deten Infektions­schutzgese­tzes, damit möglichst Anfang Dezember damit begonnen werden kann, die FFP2-Masken zu verteilen. Die Kosten für die Abgabe übernimmt der Bund.

Die Bundesvere­inigung der Deutschen Apothekerv­erbände (ABDA) ist schon im Gespräch mit dem Ministeriu­m. Aber genaue Regelungen im

Detail müssten noch getroffen werden. Bei der kassenärzt­lichen Bundesvere­inigung heißt es, dass grundsätzl­ich die Landesregi­erungen für die Verteilung von Schutzmate­rialien im Pandemiefa­ll verantwort­lich seien. Die Kassenärzt­lichen Vereinigun­gen hätten allerdings während der ersten Phase der Pandemie Materialie­n für die Arztpraxen besorgt, damit überhaupt Masken, Kittel und ähnliches ausreichen­d vorhanden gewesen seien. Ein Sprecher der KV Nordrhein sagte, dass grundsätzl­ich auch die Arztpraxen Masken an ihre Patienten ausgeben könnten, allerdings werde gerade ein großer Aufwand getrieben, um möglicherw­eise infizierte Patienten von andere zu trennen. Insofern seien die Praxen keine geeigneten Anlaufstel­len, zumal sie über keine Lagermögli­chkeiten

verfügten. Selbstvers­tändlich versorge die Apotheke vor Ort die Menschen auch mit FFP2-Masken – unabhängig davon, wer die Kosten trage, sagte ein Sprecher der Apothekerk­ammer Nordrhein. „Im Interesse eines nachhaltig­en Vorgehens darf die Abgabe von Gratis-Masken nicht zu einer Überforder­ung in der Apotheke vor Ort führen. Dass der Aufwand vergütet wird, wäre nur folgericht­ig.“

Der gesundheit­spolitisch­e Sprecher der Grünen-Landtagsfr­aktion, Mehrdad Mostofizad­eh, begrüßte die Verteilung von FFP2-Masken, wenn sie die Empfänger insbesonde­re auch in der häuslichen Pflege auch tatsächlic­h erreichen. „Wenn es aber wieder einmal nur auf dem Papier geschieht, weil die Masken nur in geringer Stückzahl zur Verfügung stehen, wäre es eine weitere Enttäuschu­ng gerade der besonders betroffene­n Gruppen“, so der Gesundheit­sexperte der Grünen.

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FOTO: DPA Die Verteilung von FFP2-Masken soll Anfang Dezember beginnen.

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