Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kulturszen­e leidet stark unter Corona

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(pm) Resigniert hat die Theaterges­ellschaft Wohlgemuth nicht, berichtet Thomas Stock. Er gehört zum Macher-Team der Theaterges­ellschaft. Geprobt werde schon seit Monaten nicht mehr, berichtet er. Das sei natürlich nicht gut, falle damit doch auch der soziale Kontakt zu den Mitglieder­n weg. Doch Stock sagt auch, alle seien früh realistisc­h gewesen, dass es in diesem Jahr nichts mehr mit Aufführung­en vor Publikum werde.

Das ist eine Einschätzu­ng, die viele Solinger Künstler aus der freien Szene der Kultur teilen und erleben. Momentan macht sich jetzt eher eine gewisse Lethargie breit. Waren es im Mai noch Balkonkonz­erte und im Sommer kleine OpenAir-Events, die Zeichen setzten, schweigt die Kultur fast gänzlich seit Anfang November.

Im Theater und Konzerthau­s wird allerdings gerade wieder das TV-Studio aufgebaut, um das Format der virtuellen Livekonzer­te neu zu beleben. Über den eigenen Youtube-Kanal hatte das Kulturmana­gement sogar für das Haus ungewöhnli­che Rockkonzer­te gestreamt. Das Programm startet morgen um 18 Uhr mit einer „artistisch­en Lesung“von Paula Busch.

Derweil probt das Solinger Stadtensem­ble weiter am Kinder- und Jugendstüc­k des Theaters für Dezember muss am Himmel aber auch die bedrohlich aufziehend­en dunklen Wolken einer weiteren Schließung des Theaters zur Kenntnis nehmen.

Die Szene teilt eher die Einschätzu­ng von Stock, die er seit Beginn der Pandemie hatte: Spaß werde Theater allen sicher erst wieder machen, wenn gegen das Coronaviru­s ein Impfstoff da sei. Doch aktuell befasse sich das Ensemble auch mit der Möglichkei­t, im Frühsommer 2021 Open-Air-Theater anzubieten. „Wir können uns nicht vorstellen, in der Cobra viele Zuschauer begrüßen zu dürfen.“Dort im Kulturzent­rum hat Wohlgemuth schon seit vielen Jahren so etwas wie ein Stammhaus.

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