Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Breden steuert die Nachwuchsarbeit
Fußball: 15 Fußballerinnen gehören dem Kader der Juniorinnen der TG Hilgen an.
(fab) Die Probleme sind allgegenwärtig, sportartenübergreifend und werden mit zunehmendem Interessensangebot in der Gesellschaft eher noch größer als kleiner. Jugendliche in den letzten Jahren im Nachwuchsbereich bei der Stange zu halten, ist ungemein schwierig. Immer mehr Vereine gehen in diesem Bereich Kooperationen ein, um überhaupt noch Mannschaften stellen zu können. Um so erstaunlicher ist, dass die TG Hilgen in dieser Saison eine eigenständige weibliche A-Jugend stellt, die sich in einer Liga mit Teams aus dem gesamten Verbandsgebiet misst.
Diese heißt offiziell zwar Kreisklasse, zu tun bekommen es die Hilgenerinnen aber mit Kontrahenten aus Essen, Düsseldorf, Oberhausen, Mönchengladbach, Velbert, Nettetal oder Hamminkeln. Die Besonderheit dabei: Alle treten im Achter-Modus an, also mit angepasster Anzahl an Spielerinnen und auf entsprechender Größe des Feldes. „Nach Absprache untereinander kann beides aber auch variieren“, erläutert Trainer Frank Breden, der das Team schon seit drei Jahren betreut.
Frank Breden? TGH? Richtig. Breden hat jahrelang die Hilgener Frauen-Mannschaft trainiert und bis 2017 erfolgreich in der Landesliga etabliert. Lange Zeit als Nummer eins des Kreises, bis der Zahn der Zeit am Team nagte und der FC Remscheid vorbeizog. „Uns fehlte der Nachwuchs“, erinnert er sich. Dies nahm der Burscheider wenige Monate später selbst in die Hand, während Monica Rosito, seine vorherige Kapitänin, im Seniorenbereich etwas Neues aufbaute.
Breden war früher schon einmal in der Jugend tätig und coachte unter anderem seine Tochter Janina, die seit Jahren in der Frauen-Mannschaft spielt. „Die Arbeit mit dem Nachwuchs macht mir einfach Spaß“, begründet er sein Engagement. Was ihn zusätzlich antreibt, ist die Einstellung seiner Spielerinnen. „Alle sind mit Begeisterung dabei“, erzählt der 56-Jährige, der früher, in seiner Heimatstadt Bremerhaven, selber Fußball gespielt hat. Wenn das beispielsweise wegen schlechten Wetters mal nicht möglich ist und ein Training ausfallen muss, zeigt sich die Einstellung seiner Mannschaft. Breden: „Dann ist das Gejammer groß.“
Ein Selbstläufer ist es dennoch nicht, eine Mädchenmannschaft auf die Beine zu stellen. Im Gegenteil. „Es ist ein ständiger Kampf“, berichtet Frank Breden von viel Überzeugungsarbeit und der permanenten Suche nach neuen Spielerinnen. Die kommen aktuell aus Wermelskirchen, Dabringhausen, Bergisch Born und Burscheid. 15 Fußballerinnen gehören dem Kader an. Darunter Talente wie Merle Henninger, Jana Müller, Kathrin Goitzsch und Lara Späder, die auch schon bei den Frauen ausgeholfen haben. Franzi Heister und Finja Schmidt sind dort schon fester Bestandteil, spielen im Notfall aber auch noch in der U19.