Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Deutzmann plant im Winter keine Transfer-Offensive
(tl) Auch nach dem durchwachsenen Start in die Spielzeit hatten viele Beobachter der Kreisliga A den 1. FC Solingen weiterhin als potenziellen Meister und damit Aufsteiger im Blick. Die Rechnung war einfach: Die Elf vom Schaberg bleibt durch ihre Qualität der personellen Engpässe zum Trotz bis zum Ende der ersten Halbserie in der oberen Tabellenhälfte, wodurch nach den 19 regulären Spieltagen die Teilnahme an der Meisterrunde klar gewesen wäre. Im Winter hätte man zudem nachrüsten können – nicht zuletzt, weil das Trainergespann Ganija Pjetrovic/Dennis Malura zieht und beste Kontakte hat.
Solche Gedankenspiele sind inzwischen hinfällig, wie der Vorsitzende Peter Deutzmann klarmacht: „Die Spielzeit ist so ungewiss zu planen, dass es nur noch sinnvoll ist, mittel- und langfristig zu denken.“Heißt im Klartext: Spieler sollen im Winter nicht zwingend hinzukommen, weil man es am Schaberg inzwischen für äußerst wahrscheinlich erachtet, dass es keine Finalrunden gibt. Dann wird – auf diesen Fall hatte der Fußballkreis um Udo Reisgies von Beginn an mehrfach hingewiesen – nach einfacher Runde gewertet. Deutzmann erachtet das auch als völlig korrekt und als sinnvoll geplant, wie er betont. Und dass der 1. FC, der in seinen ersten sieben Spielen zwar erst einmal verloren hat, aber eben auch schon vier Unentschieden aufweist, seinen Neun-Punkte-Rückstand auf den aktuellen Tabellenführer GSV Langenfeld in den möglicherweise nur noch ausstehenden zwölf Spielen wettmacht, gehört eben nicht zur Devise der seriösen Planung.
Deutzmann: „Davon abgesehen waren wir im Winter am Transfermarkt nie stark vertreten. Wenn wir da Spieler hinzuholen, dann immer für mindestens anderthalb Jahre.“Beim 1. FC Solingen, der Ende 2010 als OFC Solingen gegründet schon immer Richtung Verbandsfußball strebt, bedeutet die Hinwendung auf mittel- und langfristige Planung auch, dass die Verantwortlichkeiten im Verein ergänzt werden sollen.
Deutzmann: „Wir werden die gewonnene Zeit dieser Saison nutzen, um uns eventuell neu und breiter aufzustellen.“Die Schaffung eines Teammanagers steht im Raum. Sportlich sieht es Deutzmann mit dem neunten Platz so, dass „wir uns das bisher natürlich ganz anders vorgestellt haben, wir hatten aber auch immenses Verletzungspech.“Selbst Coach Pjetrovic musste mit 54 Jahren ran. „Ganija und Dennis Malura tun mir am meisten leid“, sagt Deutzmann: „Sie sind natürlich mit ganz anderen Ambitionen gestartet. Klar ist, dass wir sie halten wollen. Die Stimmung untereinander ist auch wirklich gut.“