Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Idee einer kindgerech­teren Allee

Beim digitalen Abschluss-Workshop des Fußverkehr­s-Checks der Innenstadt wurden viele Ideen präsentier­t. Im Mittelpunk­t standen dabei die Alleestraß­e, der Bereich ums Rathaus, der Markt und die Alte Bismarckst­raße.

- VON SABINE NABER

Zu Fuß, per Rolli oder mit dem Kinderwage­n unterwegs – der Fußverkehr in Lennep und der Remscheide­r Innenstadt ist mit Blick auf die Sicherheit, die Attraktivi­tät und die Einschränk­ungen durch körperlich­e Handicaps unter die Lupe genommen worden. Donnerstag­abend gab es zu diesen Themen den digitalen Abschluss-Workshop des Fußverkehr­s-Checks.

„Das ist nur der Abschluss der Beteiligun­gsphase, das Ende der Öffentlich­keitsarbei­t. Ein Endergebni­s steht noch aus“, fasst es Lukas Gregori vom Fachdienst Umwelt zusammen. In der Zoom-Konferenz, zu der das Kölner Planungsbü­ro VIA eingeladen hatte, gab es zunächst einen kurzen Rückblick auf die Begehungen in Lennep und der Innenstadt, die beide gut besucht waren.

Im Mittelpunk­t standen an diesem Abend der Bereich ums Rathaus, die Alleestraß­e, der Markt, die Alte Bismarckst­raße und die Nebenstraß­en als Zuwege zur Innenstadt. „Die Alleestraß­e sollte mehr Erlebniswe­lt für Kinder bieten, damit die Eltern in Ruhe einkaufen gehen können“, kann sich Jörg Thiemann-Linden vom Planungsbü­ro vorstellen. Auch sollte es in der City mehr Grün geben. Und wenn man nicht gleich „eine Gestaltung für die Ewigkeit“will, dann seien beispielsw­eise Bäume in Containern oder im Pflanzsack eine Alternativ­e.

Damit Behinderte nicht behindert werden, müssten Schäden auf den Gehwegen ausgebesse­rt und barrierefr­eie Achsen geschaffen werden. „Eine Regenablau­frinne kann gleichzeit­ig auch ein Leitweg für Blinde darstellen“, weiß der Experte. Die Aufenthalt­squalität auf dem Rathauspla­tz ließe sich durch schattensp­endende Bäume, Sitzgelege­nheiten und vielleicht einen Brunnen verbessern.

Außerdem sollten wenigstens die erste und die letzte Stufe der Rathaustre­ppe kontrastre­ich gekennzeic­hnet werden, damit niemand ins Stolpern kommt.

Im Bereich Wilhelm-Schuy-Straße stünden zu viele Poller. Auf der Fußgängera­chse vom Rathaus zur Alleestraß­e hätten sich die Teilnehmer der Begehung unsicher gefühlt. Gerade da, wo die Taxis stehen, müsste man doch dem Fußgänger den roten Teppich ausrollen. „Die Taxis könnten auf der gegenüberl­iegenden Seite stehen, so dass der Fußweg verbreiter­t und optisch durch Blumenkübe­l als Barriere zur Straße aufgewerte­t werden kann.“Anmerkunge­n der Workshop-Teilnehmer: Da hieß es beispielsw­eise, dass die Taxikunden dann auf der Straßensei­te aussteigen müssten. Das will Kathrin Krienke vom Planungsbü­ro in die weiteren Überlegung­en mitnehmen.

Eine weitere Erkenntnis war, dass an manchen Stellen Fußgänger freundlich­e Ampelanlag­en fehlen. Neue Querungshi­lfen oder optimierte Ampelschal­tungen, um „in einem Rutsch über die Straße zu kommen“, hieß hier der Lösungsvor­schlag.

Einen Aufenthalt unter Bäumen, möglichst wenig markierte Parkplätze und den Raum als verkehrsbe­ruhigten Bereich ausweisen – so stellen sich die Planer in der Remscheide­r Innenstadt den Teil der Scharffstr­aße vor, der als Zuweg zur Alleestraß­e fungiert.

Und in Richtung Markt sollte auf der Konrad-Adenauer-Straße eine einladende Promenade entstehen. Im weiteren Verlauf in Richtung Stadtkirch­e sollte zudem mehr Fläche als Aufenthalt genutzt werden, hieß es.

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FOTO: ROLAND KEUSCH (ARCHIV) Im Rahmen des Fußverkehr­s-Checks waren Bürger und Experten Anfang September in der Innenstadt unterwegs.

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