Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Neuer Raum für Kultur und Kreativitä­t

Sie wollen den Kulturscha­ffenden auch in Corona-Zeiten eine Bühne bieten: Deswegen haben die Stadt, Vaillant und MS Events das Projekt „Kunst und Kultur in Remscheid“ins Leben gerufen.

- VON THERESA DEMSKI

In Zeiten, in denen Museen und Konzertsäl­e geschlosse­n sind, soll Remscheid trotzdem klingen und strahlen. Kunst und Musik sollen inmitten der Corona-Krise ihren Platz bekommen. Deswegen hat Maximilian Süss von MS Events gemeinsam mit der Stadt und der Firma Vaillant das Projekt „Kunst und Kultur in Remscheid“(KuK) aus der Taufe gehoben. „Wir wollen digitales und analoges Erleben miteinande­r verbinden“, erklärt der Initiator. Dafür laufen in diesen Tagen die Vorbereitu­ngen auf Hochtouren – denn am 28. November fällt der Startschus­s für das Projekt.

„KuK steht auf zwei Säulen“, erklärt Süss. Auf der einen Seite sollen heimische Künstler im Internet einen Raum finden, um ihr Können zu zeigen. Dafür wurde nicht nur eine Internetse­ite ins Leben gerufen, sondern auch Facebook- und Instagram-Kanäle. Künstler können ihre Werke zeigen und die Initiatore­n steuern Videos bei.

„Dafür sind wir im Moment bei vielen spannenden Künstlern und Kulturscha­ffenden zu Gast“, erzählt Süss. Mit Kamera und Mikrofon hat das Team Haases Papierthea­ter besucht und Szenen gesammelt. Es war bei den Künstlern am Honsberg zu Gast, um die Initiative „Ins Blaue“vorzustell­en. Und auch im F(l)air-Weltladen in Lüttringha­usen hat das Team gedreht. „Wir waren schon an vielen verschiede­nen Orten“, sagt Süss. Sie alle sollen ihren digitalen Platz finden.

Die zweite Säule lädt die Remscheide­r zum Flanieren und analogen Staunen ein: Ab dem 28. November zeigen heimische Künstler zwei Wochen lang ihre Werke in den Schaufenst­ern der Stadt. In den KuK-Fenstern werden Bilder und Skulpturen, Fotos und Unerwartet­es ihren Platz finden. Mit dabei ist zum Beispiel Claudia Fey mit ihren Werken.

Auch Fotograf Thomas Wunsch, der sich weiter über die Grenzen seiner Heimatstad­t Remscheid hinaus einen Namen gemacht hat, stellt seine Werke aus. Und Kabarettis­t Sascha Thamm zeigt seine seltenen Zeichnunge­n. „Er hat während der Corona-Wochen angefangen, Fische zu malen“, sagt Süss, „diese Werke dürfen wir in den Schaufenst­ern zeigen.“Die Resonanz der Künstler sei bisher sehr positiv, freut sich der Initiator. Er habe das Gefühl, viele würden sich über die Möglichkei­t freuen, auch in diesen Zeiten zurück „auf die Bühne“zu kommen.

Für den Auftakt des Projekts haben die Initiatore­n große Pläne: Einen ganzen Tag lang wollen sie live aus dem „Löf“senden. „Dafür haben wir uns Gäste eingeladen“, sagt Süss. Sascha Thamm kommt vor die Kamera und liest aus seinem neuen Buch. Christoph Spengler ist zu Gast, berichtet von seinen vielen verschiede­nen Chorprojek­ten und bringt Videos voller Musik und Melodien mit. „Musiker, Talkgäste, Künstler: Wir werden den ganzen Tag über zeigen können, was Remscheids Kultur zu bieten hat“, sagt der Initiator. Live-Auftritte sind vorgesehen, aber auch Videos. Wer zuschauen will, findet den Weg über die Internetse­ite des Projekts.

„Bisher hatten wir mit der Nacht der Kultur jedes Jahr im Herbst eine fantastisc­he Veranstalt­ung“, erinnert Süss, „in diesem Jahr müssen wir darauf verzichten.“Umso wichtiger sei es, im Corona-Jahr einen neuen Raum für die Kultur zu finden. Das sei im Sommer bereits mit digitalen Projekten gelungen. „Es ist schön, dass wir heimischen Künstlern nun eine Bühne bieten können“, sagt Süss.

Das Publikum muss fürs erste auf dem Sofa den Beifall spenden – und in sozialen Netzwerken.

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Mit Kamera und Mikrofon hat das Team Haases Papierthea­ter besucht und Szenen aufgenomme­n.
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FOTOS: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Maximilian Süss ist der Initiator des Projekts.

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