Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Eine Putzhilfe für das Eigenheim
Der Wermelskirchener Rudolf Dubiel hat seine Erfindung, den X-Butler, auf den Markt gebracht und vertreibt das Gerät übers Internet.
Not, sagt das Sprichwort, macht erfinderisch. Und so entwickelte Rudolf Dubiel aus eigener Betroffenheit heraus den X-Butler. Inzwischen hat der Wermelskirchener seine Erfindung zur Serienreife geführt und bietet sie über einen Online-Shop an. Sein Ziel ist kein Kleines. Der X-Butler soll die Hausarbeit ein Stück weit revolutionieren.
Dabei ist der
X-Butler kein Hightech-Apparat. Das knapp zwei Kilogramm schwere Gerät besteht im Wesentlichen aus neun Holzstangen, vier Rollen und ein paar Stofftaschen. Die aber reichen aus, davon ist Dubiel jedenfalls überzeugt, um das Putzen des eigenen Hauses deutlich zu erleichtern.
Denn im X-Butler hat man vom Reinigungsmittel über Tücher bis hin zum Klopapier immer alles Notwendige dabei und griffbereit. Sogar der eher unhandliche Wischmopp findet seinen Platz. Gedacht sei der X-Butler vor allem für Menschen, die größere Wohnungen, womöglich über mehrere Etagen, zu putzen haben, sagt der Erfinder und Jungunternehmer: „Meine Zielgruppe sind vor allem Besitzer von Einfamilienhäusern.“Und davon gebe es in Deutschland ja immerhin rund 16 Millionen.
„Das ist kein Hobby für mich. Ich habe schon den Traum, damit auch Geld zu verdienen.“
Rudolf Dubiel Erfinder des X-Butlers
Darunter auch Rudolf Dubiel, der mit seiner Familie in Wermelskirchen wohnt – und dort auch selbstverständlich im Haushalt hilft. „Ich mag es, ein schönes Badezimmer zu haben“, sagt der 52-Jährige. „Und das hat man nur, wenn auch alles glänzt.“
Doch bei den meist für den Samstag vorgesehenen Reinigungsaktionen habe er oftmals nicht alles zur Hand gehabt. Immer wieder habe er in den Keller laufen müssen, berichtet Dubiel. Auch, weil er es ziemlich unansehnlich findet, Reinigungsmittel-Flaschen im Bad oder Gästeklo herumstehen zu lassen: „Das möchte ich nicht.“
Eine mögliche Lösung entdeckte der gelernte Elektrotechniker, der beruflich viel unterwegs ist, in den Reinigungswagen, wie sie beispielsweise in Hotels oder Krankenhäusern verwendet werden. „Da hat man alles zur Hand“, sagt Dubiel. „Aber diese Wagen sind für den privaten Gebrauch zu Hause natürlich zu groß.“
Also baute er eine schlankere Variante, die aber nicht so einfach die Treppe hinauf getragen werden konnte. Viele Gedanken und drei Prototypen weiter war das Gerät leicht, zusammenklappbar und trotzdem stabil. „Das ist jetzt ganz leicht zu tragen“, sagt Dubiel. „Und wenn man es wieder abstellt, nimmt es von alleine seine X-Form ein und bleibt stehen.“
Eine Internet-Recherche (Dubiel: „Ich habe dabei stundenlang im Netz gehangen.“) ergab schließlich, dass etwas Vergleichbares im Moment sonst nicht angeboten wird. Also entschied sich der Wermelskirchener, den X-Butler auf den Markt zu bringen. Dabei entstand der Name aufgrund der Form. Und auch, weil die Internet-Domain noch frei war.
Die Holzgestelle produziert er derzeit noch selber im hauseigenen Keller, die Stofftaschen liefert ein Betrieb aus Polen zu. Die ersten Exemplare seien bereits verkauft, berichtet Dubiel. Meist an Privatpersonen. Aber auch ein Hotel aus der Schweiz habe zwei bestellt. Und ein Gebäudereiniger aus Köln habe Interesse signalisiert, eine Profi-Version mit einem Metallgestell zu entwickeln.
Noch steht Rudolf Dubiel ganz am Anfang, einziger Vertriebsweg ist derzeit noch der Online-Shop, den er selber gestaltet hat. Ein Patent-Antrag laufe noch, berichtet er. Zudem habe er sich Name und Design schützen lassen. Er sieht Potenzial in seiner Idee. „Das ist kein Hobby für mich. Ich habe schon den Traum, damit Geld zu verdienen“, sagt er – und rechnet vor: Wenn sich nur ein Prozent aller Eigenheimbesitzer vom X-Butler überzeugen lassen, würde er gut 160.000 Stück davon verkaufen. Die Preise für den Putz-Helfer beginnen bei 49,98 Euro.