Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Bergischer HC verpasst den Sieg

Handball-Bundesliga: Der Bergische HC kassiert beim 29:31 gegen die Füchse Berlin seine vierte Heimnieder­lage in Serie.

- VON THOMAS RADEMACHER

Die Löwen haben im Düsseldorf­er ISS Dome alle Chancen, unterliege­n in der Handball-Bundesliga den Füchsen Berlin aber mit 29:31.

Hitzig ging es zu zwischen dem Bergischen HC und den Füchsen Berlin. Doch den Vorteil, den ein Heimteam aus einer solchen Partie unter normalen Bedingunge­n ziehen kann, hatten die Löwen beim 29:31 (17:16) im Düsseldorf­er ISS Dome nicht. Die emotionale Schlüssels­zene ist klar: Mijajlo Marsenic nutzte während eines Berliner Angriffs seine Ellenbogen gegen Csaba Szücs. Der BHC-Abwehrchef ging zu Boden, und in der Folge waren die Gemüter so erregt, dass es zu einer im Handball seltenen Rudelbildu­ng auf dem Feld kam. Jeder Fan dieses Sports kann sich ausmalen, was passiert wäre, wenn diese Szene in der 45. Minute vor ausverkauf­ter Kulisse passiert wäre.

Marsenic konnte sich glücklich schätzen, keine Rote Karte gesehen zu haben. In einer vollen Halle wären sowohl die Berliner als auch die Unparteiis­chen in den letzten Minuten der Begegnung wohl so extrem ausgepfiff­en worden, dass dies einen Einfluss auf den Ausgang der Partie gehabt hätte – in welche Richtung auch immer. „Es waren ganz eindeutig keine Heimschied­srichter heute“, übte BHC-Geschäftsf­ührer Jörg Föste deutliche Kritik. „Das hat sich schon in der ersten Minute angebahnt, als Marsenic ohne Ball in den Kreis stolpert und dafür einen Siebenmete­r bekommt. Sein Foul gegen Csaba Szücs habe ich als Tätlichkei­t gesehen.“

Föste betonte allerdings, dass er die Schuld für die vierte Löwen-Heimnieder­lage nicht auf die Unparteiis­chen abwälzen möchte: „Wir müssen selbstkrit­isch die Dinge bei uns suchen, die dazu geführt haben, dass es nicht gelangt hat.“Der 59-Jährige meinte damit vor allem die Deckung, die gegen die individuel­l stark besetzten Berliner kaum Zugriff bekam, sowie den Auftritt unmittelba­r nach Wiederanpf­iff.

So hatten die Löwen Pech mit zwei Lattentref­fern, leisten sich aber auch zwei Fehlpässe durch Lukas Stutzke und den in der ersten Halbzeit sehr starken David Schmidt. Der Linkshände­r schloss zudem auch überhastet ab, weshalb der Wurf leichte Beute für Berlins Schlussman­n Dejan Milosavlje­v war. Als dann auch noch Jeffrey Boomhouwer für ein absichtlic­hes Fußspiel zwei Minuten bekam, gingen die Füchse erstmals etwas nachhaltig­er in Führung.

Für den Niederländ­er war der Arbeitstag damit übrigens beendet. Sebastian Damm übernahm auf der Position, hatte prompt eine starke Aktion, als er einen Gegenstoß-Pass spektakulä­r abfing, leistete sich in der umkämpften Schlusspha­se jedoch auch ein empfindlic­hes Stürmerfou­l auf dem Weg zum möglichen 28:29.

Es war eine von mehreren Chancen für die Löwen, die Partie noch zu kippen. Zuvor hatte Torhüter Christophe­r Rudeck, der gegen die Berliner einige freie Bälle entschärft­e, die

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