Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
In den Stadtwerke-Bussen gibt es nur wenige Maskenmuffel
Schüler fahren mit dem Bus zur Schule. Das müssen sie auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Doch die Zeiten überfüllter Wagen scheint vorbei. Wir schauten uns das einmal an.
Los geht es mit der Linie 683. Um 7.40 Uhr ist der Bus Richtung Innenstadt gut gefüllt. Aber alle haben einen Sitzplatz. Zehn Minuten später fast das gleiche Bild. Auch das fällt auf: Die Schüler tragen durch die Bank ihren Mund-Nasen-Schutz.
Das sei immer so am Morgen, erklärt der Busfahrer. Er schätzt die Zahl der Maskenmuffel in den Bussen auf maximal fünf Prozent. Das deckt sich mit den Erfahrungen, von denen Silke Rampe berichtet. Sie ist Sprecherin der Verkehrsbetriebe: „Generell zeigt sich bei den Fahrgästen ein geschlossenes Bild von Maskenträgern, die sich im Bus an diese Regel halten.“Diese Infos hat sie auch von den vier Teams, die an den Haltestellen und in den Bussen kontrollieren.
Weiter geht es mit der Linie 682 über Wald bis zum Hauptbahnhof. Immer wieder steigen Schüler zu, an den Schulen wieder aus. „Der gestaffelte Unterrichtsbeginn hat die Lage in den Bussen entspannt“, erläutert Schuldezernentin Dagmar Becker (Grüne). Zum Schulstart und Unterrichtsende würden zudem 15 Sonderbusse für den Schülertransport eingesetzt. Das finanziere das Land NRW mit einem Zuschuss.
Aber auch das fällt auf: Vor den Schulen treffen sich die Schüler zum Teil in Gruppen und tragen keine Maske. Ein Umstand, den auch die Schulleiter zuletzt immer wieder beklagten. Dezernentin Becker sagt, das habe auch der Kommunale Ordnungsdienst im Blick, der die Maskenpflicht im öffentlichen
Raum überwacht. Streng schauen auch die Verkehrsbetriebe hin. Besonders seit dem zweiten Lockdown. Silke Rampe berichtet über die Kontrollen in den Bussen: „Natürlich gab es murrende Bürger, aber die Kontrolleure sind auf keinen renitenten Fahrgast getroffen.“Bei freundlicher Ansprache seien alle auffälligen Kunden der Aufforderung, die Maske zu tragen, nachgekommen. Dies auch an Haltestellen, wo nur ganz wenige Fahrgäste auf den nächsten Bus gewartet hätten.
Dort habe es anfangs oft aber an der Einsicht gefehlt.
Im Bus sind Fahrkarten erhältlich, Tickets werden wieder kontrolliert Seit vergangener Woche werden in den Bussen auch wieder die Fahrausweise kontrolliert. Denn die Obusse sind soweit mit Trennscheiben umgerüstet, dass in ihnen wieder Einzeltickets gekauft werden können. „Die Autobusse sollen bis Mitte Dezember mit diesen Scheiben ausgestattet sein“, sagt die Sprecherin. Erhöht worden sei die Hygiene in den Bussen. Der Fahrgastraum werde zwar nicht desinfiziert, aber die üblichen Reinigungsintervalle wurden erhöht. „Der Fahrerarbeitsplatz wird sorgfältig gereinigt und es erfolgt eine tägliche Reinigung der Haltestangen und Griffe. Letzteres wurde vor Corona nicht täglich vorgenommen“, erläutert Rampe.
Mehr als eine Stunde dauert die Tour mit dem Bus. Dabei kam eine FFP2-Maske zum Einsatz. Nach der Runde war klar, warum die Berufsgenossenschaft für Heilberufe maximal 75 Minuten Tragezeit empfiehlt und dann 30 Minuten Frischluft: Ohne Auslassventil ist das Atmen mühsamer als durch Stoff.