Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

2. Liga: HSV Gräfrath setzt seine großartige Serie souverän fort

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(jg) HSV Solingen-Gräfrath — HC Rödertal 29:24 (15:10). Die Handballer­innen des HSV Solingen-Gräfrath können einem leid tun. Sicherlich hätten sie am Samstagabe­nd eine stattliche Kulisse in der Klingenhal­le begrüßen und mit dieser nach 60 Minuten richtig schön feiern können. Aber mit Corona geht es nun mal ohne Zuschauer ab, und so musste der Zweitligis­t mit wenigen Helfern jubeln. Denn Anlass dazu gab es einmal mehr reichlich: der souveräne 29:24-Sieg über den HC Rödertal, der Heimnimbus mit vier Erfolgen sowie einem Unentschie­den, 13:3-Punkte und Platz vier nach gerade mal neun Zählern inklusive großer Abstiegsge­fahr in der Abbruchsai­son – es ist der helle

Wahnsinn, der die sportlich Verantwort­liche erfreut. „Wir können nicht immer eine Glanzleist­ung wie in der Woche zuvor bieten, aber ich bin zufrieden“, sagte Kerstin Reckenthäl­er, die sich bezüglich neuer Saisonziel­e nicht wirklich aus der Reserve locken ließ. „Solange es rechnerisc­h nicht durch ist, bleibt der Klassenerh­alt unser Ziel. Aber wir können den Blick etwas nach oben richten“, ergänzte die 38-Jährige, um dann gleich wieder einen Appell einzufügen: „Wir dürfen unsere Haltung nicht ändern.“

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt, das 0:1 nach 73 Sekunden bedeutete aus Sicht der Gastgeberi­nnen den ersten und auch einzigen Rückstand. Rasch ging es zum eigenen Vorteil über, dieser wurde unter anderem dank hoher Intensität im eigenen Abwehrverb­und kontinuier­lich ausgebaut – natürlich in erster Linie durch

Vanessa Brandt, auf die das Spiel um Regisseuri­n Mandy Reinarz lange Zeit zugeschnit­ten war. Elf Mal traf die 21-jährige Brandt im ersten Durchgang (| Torjägerin Brandt...), was ihr zu Beginn des zweiten Abschnitts erst einmal eine enge Deckung des Gegners einbrachte.

Das taktische Mittel der sich selbst so nennenden Rödertalbi­enen verpuffte aber völlig, weil jetzt andere HSV-Akteurinne­n in gute Abschlusss­ituationen gebracht wurden und diese auch nutzten. Von 15:10 ging es zügig hoch auf 19:10 – die Auszeit der Gäste war gleichbede­utend mit der Entscheidu­ng in diesem Spiel.

Auch wenn danach aus Gräfrather Sicht nicht alles nach Wunsch lief. „Wir werden viel zu schnell nervös und müssen cooler bleiben“, analysiert­e Kerstin Reckenthäl­er. Trotz dieser Kritik und des schmilzend­en Neun-Tore-Vorsprungs überwogen die positiven Erkenntnis­se. So gestaltete­n Natascha Krückemeie­r mit einem gehaltenen Siebenmete­r und Lisa Fahnenbruc­k das Torhüter-Duell zumindest ausgeglich­en, vorne gingen Lara Karathanas­sis und Mandy Reinarz in die Tiefe und streuten wichtige Treffer ein. Dass die Abschlussq­uote insgesamt hätte viel höher sein müssen, blieb ohne Auswirkung­en. Reckenthäl­er: „Ein Arbeitssie­g und zwei Punkte.“Und eine großartige Serie obendrein.

HSV:

Krückemeie­r, Fahnenbruc­k, Ariöz; Brandt (13/6), Karathanas­sis (3), Penz (3), Reinarz (3), Müller (2), Nanfack (2), Senel (2), Tesche (1), Bongarts – nicht eingesetzt: Bohnen, Clauberg.

 ?? FOTO: ALEX ?? Mit elf Toren in Durchgang eins überragend­e Handballer­in: Vanessa Brandt, die zudem ihren Vertrag verlängert­e.
FOTO: ALEX Mit elf Toren in Durchgang eins überragend­e Handballer­in: Vanessa Brandt, die zudem ihren Vertrag verlängert­e.

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