Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
140 Sterne auf der Alleestraße
Morgen beginnt das Aufhängen. Ralf Wieber sorgt sich um technische Infrastruktur.
In guten Zeiten verleihen sie der Alleestraße nach Einbruch der Dunkelheit viel Weihnachtsflair. Die Herrnhuter Sterne werden ab dieser Woche auch dieses Jahr über der Fußgängerzone strahlen. Doch ob die Leuchtmittel in einem Jahr, in dem alles anders ist, Feststimmung aufkommen lassen, weiß niemand.
Ralf Wieber plagen Sorgen. „Ehrlich gesagt, die Beleuchtung und die Sterne bereiten mir riesige Bauchschmerzen“, gesteht der Vorsitzende des Marketingrates Innenstadt. Ab dem morgigen Dienstag sollen sie von Dirk Brügelmann (Noise Toys) mit einem Hubsteiger an Lichterketten aufgehängt werden. Eine zeitaufwändige Arbeit, die bei den knapp 140 einsatzfähigen Sternen drei Tage dauern kann. Was passiert, wenn feierlich angeknipst wird, ist offen. „Ob die marode technische Infrastruktur funktioniert und der Strom fließt, kann ich nicht sagen“, sagt Wieber.
168 Sterne sind 2015 über Sponsorenhilfe angeschafft worden. 24 Ketten wurden im ersten Jahr von unten nach oben über der Allee gebildet. So viele kommen nach Ausfällen nicht mehr zusammen. 25 Sterne sind kaputt, 2020 werden es vielleicht 20 Lichterreihen werden.
Der kleine Stern lag in der Anschaffung bei 48 Euro, ein großer bei 163 Euro. Einige haben ihren Geist aufgegeben, andere sind undicht. Ralf Wieber ist unruhig. Mit den Sternen verknüpft sich ein weiteres, seit Jahren ungelöstes Problem: die Lagerung. „Die großen Sterne haben einen Durchmesser von 1,36 Meter. Sie sind schwer zu transportieren und noch schwerer einzulagern. Das dafür benötigte Raumvolumen ist enorm.“
Mehrfach sind die Herrnhuter Sterne auf der Alleestraße umgezogen, momentan warten sie im ehemaligen Lemmi-Markt, Ecke Wiedenhofstraße, auf der Allee darauf, aus dem Keller ausgemottet zu werden für den Weihnachtseinsatz. Leo Schönhals hat dem Marketingrat Innenstadt den Platz kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Dauerlösung für die Lagerung der Sterne ist jedoch nicht in Sicht.
Der Marketingrats-Vorsitzende setzt seine Hoffnung in das neue Lichtkonzept, das 2021 im Zuge der Revitalisierung in der Innenstadt umgesetzt werden soll. „Wir als Marketingrat haben einfach nicht die Mittel, um für die Infrastruktur zu sorgen. Ich würde mir wünschen, dass wir mit dem Dezernenten Peter Heinze eine Lösung für die Zukunft finden“, erklärt Wieber.