Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Auf Schloss Burg wird weiter gearbeitet
Das Team nutzt den Corona-Lockdown für umfassende Renovierungen und Sanierungsarbeiten.
Das große Holztor ist geschlossen. Nicht einmal ein Blick vom leeren Vorplatz in den ersten Burghof ist aufgrund des Lockdowns möglich. Schloss Burg, ansonsten lebhafter Anziehungspunkt für Touristen im Bergischen Land, scheint im Dornröschenschlaf versunken zu sein. Der Novemberdunst hüllt Plätze, Mauern und Standbilder ein, nur Hausmeister Lutz Luchs ist im ehemaligen Kassenhäuschen mit Reparaturarbeiten beschäftigt.
Der Rest der Belegschaft ist in Kurzarbeit und wechselt sich in Schichten ab. „Allein, um als Ansprechpartner für die Baustelle an der Alten Schule zur Verfügung zu stehen“, erläutert Museumsleiter Gregor Ahlmann, der im Bürotrakt über der Kapelle sitzt. Sein Team bereite sich optimistisch auf das kommende Jahr vor.
Gregor Ahlmann
Museumsleiter
Die Sanierung des Palas steht an sowie Umbauten in den Innenhöfen. Ein bauliches Großprojekt, das für Ahlmann und seine 25 Mitarbeiter (viele davon in Teilzeit) viele Aufgaben mit sich bringt und zu klärende Fragen aufwirft: Welche Veranstaltungen können überhaupt noch durchgeführt werden, wenn der Großteil der Burg dann Baustelle ist? Wie organisiert man einen Rundweg durch die bereits fertiggestellten Burgteile wie Grabentor und Bergfried, der die Besucherströme den Corona-Schutzauflagen entsprechend kanalisiert? Geplante Konzerte – unter anderem sollen die Bon-Jovi-Tribute-Band „Bounce“sowie die Kölschrock-Band „Kasalla“im Juni 2021 auf Schloss Burg spielen – könnten auf dem Parkplatz unterhalb des Kräutergartens stattfinden. Ritterspiele sollen während der drei Jahre Ausnahmezustand auf den Sportplatz Höhrath verlegt werden. Ebenso könnte der Basar der Kunsthandwerker zumindest in abgespeckter Form dort stattfinden, während in der Burg gehämmert und gebohrt wird. Die Arbeiten beginnen Anfang des Jahres mit der Umgestaltung des Brunnenhofes.
„Die Abgrenzungsmauer zum ersten Burghof soll fallen, eine Bausünde aus den 30er Jahren“, erklärt Ahlmann. „Eigentlich stand im Mittelalter der Bergfried einzeln im Hof, so soll es dann wieder sein.“Auch die derzeit geschlossene Nordterrasse soll wieder zugänglich werden. „Da mündet künftig ein zweiter Zugang, der aus Brandschutzgründen dringend nötig ist“, so Ahlmann. „Derzeit gelangt man ja nur durch das Burgtor in die Innenhöfe.“
Das Thema Brandschutz war neben dem Aspekt der Barrierefreiheit wichtig bei der Planung der Sanierungsarbeiten. So soll künftig ein Aufzug Menschen mit Gehbehinderung vom Erdgeschoss an der Gaststätte am Kapellenvorraum vorbei hinauf in die Museumsräume bringen. Diese wiederum werden einladender gestaltet.
„An den Prunkräumen wie Rittersaal, Ahnengalerie und Kemenate ändert sich bis auf die zu erneuernden Böden im Grunde nichts“,
„Eigentlich stand im
Mittelalter der Bergfried einzeln im Hof, so soll es dann
wieder sein“
Schnelle Hilfe erhalten Betroffene am Hilfetelefon unter der Rufnummer 0 800 / 0 11 60 16.