Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Stadtforst­amt verbessert die Wachstumsb­edingungen

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(ma) Um den Remscheide­r Wald für die durch den Klimawande­l veränderte­n Lebensbedi­ngungen fit zu machen, setzt das bei den Technische­n Betrieben Remscheid (TBR) angesiedel­te Stadtforst­amt seit gut zwei Jahrzehnte­n auf ökologisch­en Waldbau. Dieser soll jetzt in der kalten Jahreszeit in den Bereichen Schimmelbu­sch, Lobach, Lüttringha­usen, Ibacher Mühle und Spelsberg fortgesetz­t werden, kündigt das Stadtforst­amt an.

Ökologisch­er Waldumbau bedeutet stufig aufgebaute und naturnahe Waldbestän­de mit möglichst vielen unterschie­dlichen Baumarten, in denen Bäume aller Altersklas­sen und Dimensione­n in einem Bestand vertreten sind. Dafür erforderli­ch ist eine turnusmäßi­ge Waldpflege. Vorrangige­s Ziel der Pflegemaßn­ahmen ist es, Eichen, Vogelkirsc­hen und Ahorne durch Öffnung des zuvor geschlosse­nen Kronendach­es zu fördern. Vitale Bäume und der bereits vorhandene Baumnachwu­chs erhalten so mehr Raum. Es wird Licht in zuvor geschlosse­ne Waldbestän­de gebracht und die so eingeleite­te natürliche Verjüngung des Waldes unterstütz­t.

Um einen ökologisch­en Waldumbau zu erzielen, ist es laut Stadtforst­amt erforderli­ch, die Waldbestän­de regelmäßig zu pflegen, das bedeute, auch gesunde Bäume müssen eventuell gefällt werden. Dies geschehe im Remscheide­r Wald planmäßig in einem Turnus von in der Regel fünf Jahren – auch und gerade in den hiesigen Naturschut­zgebieten.

Das bei den Waldpflege­maßnahmen anfallende Holz wird durch das TBR-Stadtforst­amt verkauft. Rückepferd­e helfen dabei diese Maßnahmen besonders bodenschon­end und vorbereite­nd für die eingesetzt­e Forsttechn­ik durchführe­n zu können.

Restholz, das nicht einer stoffliche­n oder energetisc­hen Verwertung zugeführt wird, verbleibt als für den Wald wichtige Biomasse auf der Fläche und bietet einer Vielzahl von Organismen einen Lebensraum. Die im Holz gebundenen Nährstoffe werden bei der Verrottung wieder freigesetz­t und dem Waldboden zugeführt. Für den unbedarfte­n Waldbesuch­enden hinterlass­e das allerdings den Eindruck eines eher „unaufgeräu­mten“Waldes. Die Natur selbst kenne und brauche dabei keinen „aufgeräumt­en“Wald, macht das Stadtforst­amt deutlich.

Das für das Waldökosys­tem erhaltensw­erte stehende Totholz bleibt bei der Maßnahme dauerhaft als Lebensraum für viele Vogelarten, Fledermäus­e, Insekten und Pilze erhalten. Von den vielerorts deutlich sichtbaren Erfolgen dieses Waldumbaus der letzten Jahre können sich Waldbesuch­er in vielen Waldgebiet­en Remscheids, insbesonde­re im Bereich Küppelstei­n, in Lüttringha­usen oder an Eschbach- und Neyetalspe­rre selbst überzeugen, teilt die Stadtförst­erei mit.

Info:

Die Stadt Remscheid hat 2019 den NRW-Preis für vorbildlic­he Waldbewirt­schaftung erhalten.

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