Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Neue Rechner für Schüler und Lehrer
Möglicherweise noch in dieser Woche werden erste Tablets und Notebooks an die Remscheider Schulen ausgeliefert. Das Ziel: 2021 sollen alle Schüler und Lehrer fit für den digitalen Unterricht sein – in der Schule und auch zu Hause.
Möglicherweise noch in dieser Woche werden erste Tablets und Notebooks an die Remscheider Schulen ausgeliefert.
Der grobe Zeitplan zur Digitalisierung an den Remscheider Schulen steht, sagt Schuldezernent Thomas Neuhaus (Grüne). Möglicherweise noch in dieser Woche werden die ersten der insgesamt 2525 iPads und 601 Notebooks, die zu 90 Prozent aus Geldern aus dem Digitalpakt des Landes finanziert wurden, an die Schüler der Seestadt auf dem Berge ausgegeben. Die Stadt hat eine externe Firma damit beauftragt, die Geräte mit der nötigen Software für den Schuleinsatz vorzubereiten. Wer von den Schülern, deren Bedürftigkeit über zwei Umfragen im Sommer festgestellt wurde, zu den ersten Empfängern gehört, wird von den Schulen organisiert.
Etwas schwieriger gestaltet sich die Ausstattung jener 1919 weiteren Schüler, die in der Befragung als bedürftig ermittelt wurden, für deren Ausstattung aber die Gelder aus dem Digitalpakt NRW nicht ausreichen. Die Stadt hatte gehofft, auch diese Geräte nach den Regeln des „Covid-Erlasses“nach vereinfachten Ausschreibungsregeln bestellen zu können. Anfragen dazu wurden aber vom Land nicht beantwortet. Nun plant die Stadt, die Geräte bei einem Dienstleister für Kommunen zu bestellen, um noch zum Zuge zu kommen. Denn der Bedarf sei riesig. „Alleine die Stadt Köln bestellt 40.000 Geräte“, sagt Neuhaus.
Die Finanzierung dieser zweiten Großbestellung wird gerade im Rathaus beraten. Sie wird Bestandteil des Haushaltsplanes sein, den der Kämmerer im Dezember in der letzten Ratssitzung dieses Jahres einbringen wird. Untergebracht werden muss in diesem Haushalt auch der Wunsch der Politik, nicht nur die bedürftigen, sondern alle über 16.000 Remscheider Schüler mit einem Endgerät auszustatten, das eine Teilnahme am digitalen Unterricht möglich macht. Hierzu will die Stadt ihren Medienentwicklungsplan fortschreiben. Ein Thema für die erste Schulausschuss-Sitzung in 2021. Für digitalen Unterricht braucht es aber mehr als nur Endgeräte für alle. Parallel wird daher die Anbindung der Remscheider Schulen an das Breitbandnetz vorangetrieben. Im Sommer 2021, so hofft Neuhaus, wird man hier einen großen Schritt weiter sein.
Etwas verwundert zeigte sich der Schuldezernent im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Stadt sich auch um die Computer-Ausstattung der Lehrer kümmern soll. Schließlich seien diese Landbedienstete. Gleichwohl begrüßt Neuhaus die Aussicht, dass auf diesem Weg am Ende des Prozesses die Schulen auf einem technischen Stand sein werden, der sowohl einen guten digitalen Präsenzunterricht in der Schule als auch einen Distanzunterricht ermöglicht. Der erste Lockdown im Frühjahr hatte gezeigt, dass es hier große Unterschiede gibt.
Wer den technischen Support der vielen neuen Computer übernimmt, ist noch unklar. Sicher ist nur, dass die Stadt ihn aus eigener Tasche bezahlen wird. Aktuell, so Neuhaus, stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder die Stadt stellt dafür neues Personal mit IT-Kenntnissen ein oder sie schließt mit einem Unternehmen einen Dienstleistungsvertrag ab. Solingen hat sich für letzteren Weg entschieden.