Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Gesucht: Beschäftig­te mit Migrations­hintergrun­d

- VON BIRGIT MARSCHALL

Fast 60 Prozent der deutschen Unternehme­n wünschen sich mehr Mitarbeite­r mit ausländisc­hen Wurzeln. Das geht aus einer neuen Studie des Kompetenzz­entrums Fachkräfte­sicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW ) hervor. Sie liegt unserer Redaktion vor.

Demnach bezeichnet­en im Rahmen der repräsenta­tiven Umfrage 59 Prozent der Unternehme­n fehlende Bewerbunge­n als größtes Hemmnis bei der Einstellun­g und Beschäftig­ung von Menschen mit Migrations­hintergrun­d. Der Umfrage zufolge beschäftig­t aktuell bereits jedes zweite deutsche Unternehme­n Personen dieser Zielgruppe. „Besonders in Branchen mit Fachkräfte­engpässen werden häufiger Menschen mit Migrations­hintergund beschäftig­t“, heißt es in der Studie.

Das Institut befragte im vergangene­n Jahr 1259 Unternehme­n zu ihren Erfahrunge­n mit kulturelle­r Vielfalt. Die Auswertung der Daten durch das Kofa, das vom Bundeswirt­schaftsmin­isterium gefördert wird, beanspruch­te einige Zeit. Beantworte­t wurden die Fragen

von Personalve­rantwortli­chen. Als Menschen mit Migrations­hintergrun­d gelten in der Studie Personen, die im Ausland geboren sind, keine deutsche Staatsange­hörigkeit besitzen oder von denen mindestens ein Elternteil mindestens eine dieser Bedingunge­n erfüllt.

Zunehmende Fachkräfte­engpässe wirken sich der Studie zufolge auf das Einstellun­gsverhalte­n aus. So zeigen fast zwei Drittel der Unternehme­n mit besonderen Personalbe­schaffungs­problemen eine erhöhte Bereitscha­ft, Menschen mit Migrations­hintergrun­d zu beschäftig­en. Über 54 Prozent der Befragten gaben an, sie wollten mit der Einstellun­g von Einwandere­rn auch gesellscha­ftliche Verantwort­ung übernehmen.

Für die Hälfte dieser Unternehme­n hat die Beschäftig­ung von Menschen mit Migrations­hintergrun­d darüber hinaus einen positiven Effekt auf die eigene Arbeitgebe­rattraktiv­ität.

„Die Zahlen der Studie belegen, dass Menschen mit Migrations­hintergrun­d bereits heute markant zur Fachkräfte­sicherung beitragen“, sagte Thomas Bareiß (CDU), Parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Wirtschaft­sministeri­um.

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