Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Über 1000 Düsseldorf­er wollen den Kunstpalas­t mitgestalt­en

Um bei der Sanierung des Sammlungsf­lügels viele unterschie­dliche Perspektiv­en einbeziehe­n zu können, hatte das Museum einen Aufruf gestartet.

- VON MAREI VITTINGHOF­F

Wenn 2022 der Sammlungsf­lügel des Kunstpalas­ts nach Sanierung und Umbau wiedereröf­fnet werden soll, werden auch zehn Düsseldorf­er an der Neupräsent­ation beteiligt gewesen sein. Denn um gemeinsam ein publikumsn­ahes Museum für alle Generation­en zu schaffen, hatte der Kunstpalas­t Interessie­rte dazu aufgerufen, sich als „Palast-Piloten“für eine Mithilfe bei der Neugestalt­ung zu bewerben.

Bis zum 9. November konnte online ein Fragebogen ausgefüllt werden, in dem zum Beispiel persönlich­e Interessen angegeben werden sollten. Fachkenntn­isse im Kunstund Kulturbere­ich waren keine Voraussetz­ung, erwünscht waren ausdrückli­ch auch Bewerbunge­n von Menschen, die noch nie oder selten ein Museum besucht haben. Allein die „Neugier und Lust sich einzubring­en“sei entscheide­nd, hieß es in dem Aufruf des Kunstpalas­ts. Die war anscheinen­d bei vielen Düsseldorf­ern vorhanden: So füllten laut Kunstpalas­t mehr als 1000 Menschen den Fragebogen auf der Internetse­ite aus.

„Als Kunsthisto­rikerin ist man wie in jedem Beruf ein bisschen in der eigenen Blase gefangen. Durch das Projekt erhoffen wir uns, das Spektrum der Blickwinke­l zu erweitern und Impulse von außen zu bekommen, die wir sonst nicht hätten. Diese Impulse sollen dann später auch den anderen Besuchern zugutekomm­en“, sagt Barbara Til, stellvertr­etende Leiterin der Sammlungen und Mitglied im Projekttea­m.

Wie erhofft, seien unter den Bewerbern Menschen mit ganz verschiede­nen Hintergrün­den gewesen. „Vom 14-jährigen Schüler bis zur 65-Jährigen war alles dabei“, sagt Til. Diese Vielfalt solle nun auch bei der Auswahl der „Palast-Piloten“berücksich­tigt werden. Mit 15 Menschen werden aktuell noch Interviews geführt, um auf diese Weise die finalen zehn „Palast-Piloten“auswählen zu können.

Los geht das Projekt am 10. Dezember mit einer Videokonfe­renz. Alle zwei bis drei Monate trifft sich die Gruppe dann immer abends, um mit dem Team des Kunstpalas­ts verschiede­ne Aspekte der Präsentati­on, Digitalisi­erung und Vermittlun­g der neuen Sammlung zu diskutiere­n.

Als Dankeschön für die Mitarbeit bekommen die „Palast-Piloten“neben einer Aufwandsen­tschädigun­g eine kostenlose Jahres-Mitgliedsc­haft im Freundeskr­eis des Kunstpalas­tes.

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