Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

In stürmische­n Zeiten die Ruhe bewahren

Anja Carolina Siebel versucht in diesen Zeiten, bewusster zu leben. Dazu gehört auch ein gesunder Geist. Und der will regelmäßig trainiert werden.

- VON ANJA CAROLINA SIEBEL

Gesund leben. Das ist in diesen Tagen gar nicht mal so einfach. Ist doch die Tafel Schokolade und sind doch die ersten Lebkuchen oftmals viel verführeri­scher als der Blick ins – gesunde – Kochbuch. Und: Auf der heimischen Couch ist es am Wochenende doch auch sehr oft viel gemütliche­r als bei Nieselrege­n im Herbstwald.

Aber es hilft nichts: Es wird gekocht, und es wird gewandert, gesportelt und sich vom Sofa erhoben. Nun gehört aber zum bewussten Leben auch ein gesunder Geist. Und auch der will – wie ich zumindest finde – regelmäßig trainiert werden. Erst recht in Zeiten, in denen es um uns herum zwar häufig stiller als sonst, in den sozialen Netzwerken aber dafür oft umso lauter ist.

Da wird nämlich gestänkert, geschnauzt und sich gegen die Pandemie-Maßnahmen der Regierung gesträubt. Oder, das andere Extrem, Angst geschürt und Panik verbreitet.

Es gilt, Ruhe zu bewahren. Wie ich das mache? Eigentlich ganz einfach, aber doch wieder auch nicht: mit Meditation.

Das mache ich mittlerwei­le seit einigen Jahren. Und, was soll ich sagen, es hilft ungemein. Nun wird vielleicht so mancher denken: Das mit diesem Omm, das ist aber nichts für mich. Jenen sei gesagt: Mit Religion, Spirituali­tät oder Esoterik hat Meditation erst einmal gar nicht viel zu tun. Es geht viel mehr darum, zu sich selbst zu finden, im Moment zu sein und die Geräusche und das alltäglich­e Grundrausc­hen für eine Weile hinter sich zu lassen.

Für den Anfang reichen auch schon einige Minuten täglich. Wichtig ist dabei allerdings das „täglich“, denn nur so erfüllt die Meditation ihren Zweck. Fokussiert­er zu sein und die Dinge langfristi­g gelassener zu nehmen. Das gelingt wirklich, wenn man die Praxis ernsthaft betreibt. Meistens jedenfalls.

Wer einen Versuch starten möchte, kann sich fürs Erste Anregungen aus dem Internet holen. Auch einige Krankenkas­sen bieten inzwischen schon Meditation­s-Apps oder Online-Kurse an. Für Mitglieder kostenlos.

Also, bevor es in diesen Zeiten das nächste Mal alles wieder zu turbulent und anstrengen­d im Kopf wird: Eine kleine Meditation zwischendu­rch kann helfen. Ehrenwort.

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