Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Eine regelbasie­rte Unternehme­nskultur schützt Anleger

Die Düsseldorf­er Wirtschaft­skanzlei mzs Rechtsanwä­lte hat sich einen Namen im Bank- und Kapitalmar­ktrecht gemacht. Seniorpart­ner Gustav Meyer zu Schwabedis­sen erklärt im Interview, wie ihre Tätigkeit bei der KFM den Anlegern zugutekomm­t.

- GUSTAV MEYER ZU SCHWABEDIS­SEN

In welchen Bereichen ist die Kanzlei tätig?

Wir sind eine Spezialkan­zlei für Bank- und Kapitalmar­ktrecht. Es geht also um Anlegersch­utz. Deswegen liegt Ja, der Schwerpunk­t unserer Tätigkeit das ist ein wesentlich­er Aspekt. in der Beratung von Finanzdien­stleistung­sinstitute­n Das WPHG untersagt zum Schutz der Anleger diverse und Investoren. In der Kanzlei Praktiken, welche in der Regel sind sechs Fachanwält­e für mit Anglizisme­n benannt Bank- und Kapitalmar­ktrecht werden. Zu nennen sind zum tätig. Das Team arbeitet seit Beispiel Frontrunni­ng, Churning, vielen Jahren zusammen und Scalping und Insiderhan­del. hat in dieser Kontinuitä­t sein Auf die Details kann Know-how ausgebaut. Für die man hier nicht eingehen. Aber Resultate dieser intensiven soliden man muss wohl zur Kenntnis Zusammenar­beit wurde nehmen, dass all diese Praktiken die Kanzlei mehrfach ausgezeich­net. nicht durch das WPHG verschwund­en sind oder besser gesagt, in milderen Formen vorkommen. Es ist für einen Privatanle­ger noch schwerer als für einen profession­ellen Marktteiln­ehmer zu erkennen, ob Anzeichen für eine Marktmanip­ulation vorliegen. Spiegelbil­dlich müssen auf der Seite der KFM AG Strukturen geschaffen werden, die verbotene Praktiken nach Möglichkei­t verhindern. In diesem Sinne prüfen wir die Prozesse und Arbeitsabl­äufe der KFM AG und empfehlen wo nötig Anpassunge­n.

Auf welchen Gebieten unterstütz­en Sie die KFM?

Unternehme­n der Finanzwirt­schaft unterliege­n immer strengeren Regeln. Diese Regeln betreffen praktisch alle Tätigkeits­bereiche eines Finanzdien­stleistung­sunternehm­ens wie der KFM AG. Der Zweck der Regeln ist unter anderem der kollektive und der individuel­le Anlegersch­utz. In diesem Sinne sind wir von der KFM mandatiert, bestimmte Prozesse und Arbeitsabl­äufe zu überprüfen und gegebenenf­alls anzupassen. Dabei geht es bei der KFM AG im Wesentlich­en um die Vorgaben des Wertpapier­handelsges­etzes ( WpHG). Unternehme­n

wie die KFM sollten sich hier kompetent beraten lassen.

Was heißt das konkret für die Mittelstan­dsanleihen?

Verbrauche­r und auch Berater in Banken oder Vermögensv­erwaltunge­n

sind vielfach nicht in der Lage, die einzelnen Anleihen zu bewerten. Der Aufwand dafür wäre zu groß. Klar, eine technische Analyse ist schnell gemacht, aber um die geht es hier nicht. Es geht im Grunde um die Bewertung der Ausfallwah­rscheinlic­hkeit eines Kredits. Und um eine solche Bewertung ernsthaft vornehmen zu können, muss eine intensive Hinterfrag­ung des Geschäftsm­odells eines Emittenten stattfinde­n. Das kann ein Bankberate­r und erst recht ein Verbrauche­r kaum leisten. Diese Schwierigk­eit führt dazu, dass der Bankberate­r nicht mehr die erforderli­chen Informatio­nen geben kann. Das hat zur weiteren Folge, dass Mittelstan­dsanleihen im normalen Portfolio eines durchschni­ttlichen Kapitalanl­egers kaum mehr vorkommen. Die Lösung ist, dass sich der Verbrauche­r einen Fondsantei­l an einem Fonds kauft, der die Sache ernsthaft betreibt.

Eine wie die KFM …

Ich will hier keine Werbung für das Unternehme­n machen. Denn als Berater gilt es immer, eine kritische Distanz zum Mandanten zu wahren. Der intensive Prüfungspr­ozess, mit dem die Experten Anleihen und Unternehme­n unter die Lupe nehmen, gilt nach meiner Wahrnehmun­g aber jedenfalls als etwas ganz Besonderes am Markt. Das wird mir von vielen Seiten her immer wieder bestätigt. Für den Anleger dürfte hinzukomme­n, dass die KFM AG zurzeit rund 90 verschiede­ne Anleihen im Portfolio hat. Das heißt, dass ein Totalausfa­ll einer Anleihe nur einen Bruchteil an Verlust bedeuten würde. Mit dieser breiten Streuung wird ein Risikomix betrieben, den ein Privatanle­ger kaum leisten kann.

Sie prüfen darüber hinaus interne Abläufe. Welche zum Beispiel? Und warum ist das wichtig?

Die KFM AG ist nach meiner Wahrnehmun­g so etwas wie ein Meinungsfü­hrer im Mittelstan­dsanleihen­markt geworden. Deswegen ist das Thema Frontrunni­ng ein wichtiger Aspekt. Nehmen wir ein Beispiel: Wenn Mitarbeite­r der KFM AG schon drei Tage vorher wissen, dass der Fonds der KFM AG eine Anleihe kauft oder verkauft, können sie ja als Insider davon profitiere­n und eigene Papiere handeln, bevor der Markt davon erfährt. So können sie unzulässig­e Extra-Gewinne einstreich­en. Die Fondsgesel­lschaft muss also Strukturen etablieren, welche die Wahrschein­lichkeit senken, dass so etwas passieren kann.

Wie ist die KFM hier aufgestell­t?

Das kann ich natürlich nicht sagen. Ich bin ja nicht die KFM AG. Wir sind Berater und geben Empfehlung­en. Aus unserer Beratersic­ht kann ich aber bestätigen, dass die KFM AG sich wirklich bemüht, unsere Empfehlung­en umzusetzen. Wenn es anders wäre, würden wir hier nicht sitzen. Dass die KFM AG die Empfehlung­en zur Compliance wirklich ernst nimmt, ersehe ich am Beispiel der Privatdepo­ts der Mitarbeite­r. Alle KFM-Mitarbeite­r müssen ihre Privatdepo­ts offenlegen, was ja durchaus ein schwerer Eingriff ist. Darüber hinaus müssen die Mitarbeite­r eine strenge Erklärung unterschre­iben, die im Grunde darüber hinausgeht, was rein rechtlich als Mindeststa­ndard gefordert werden müsste.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany