Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Müllgebühr­en sollen 2021 stabil bleiben

Stimmt die Politik der Kalkulatio­n der Technische­n Betriebe Remscheid für Müll, Abwasser und Straßenrei­nigung zu, ist der Anstieg für die Bürger minimal. Auch die Corona-Pandemie hat zu dieser Entwicklun­g beigetrage­n.

- VON HENNING RÖSER

Zum Abschluss eines für viele Familien auch finanziell schwierige­n Jahres im Zeichen von Corona gibt es gute Nachrichte­n von der Stadt. Die Gebührenka­lkulation der Technische­n Betriebe Remscheid ( TBR) sieht für das kommende Jahr nur eine minimale Steigerung der Belastung vor.

Für die alljährlic­h als Basis der Präsentati­on herangezog­ene vierköpfig­e Familie Mustermann würde sich 2021 eine Mehrbelast­ung von 2,20 Euro im Vergleich zum laufenden Jahr ergeben. Bei einer Gesamtsumm­e von 929,90 Euro für das ganze Jahr kommt diese Berechnung zu einer prozentual­en Steigerung von 0,24 Prozent.

Grundlage dieser Berechnung ist ein Wasserverb­rauch von 200 Kubikmeter­n, ein 130 Quadratmet­er großes Grundstück mit einer Straßenfro­nt von 15 Metern Länge und einem Abfallvolu­men von 60 Litern in der Woche.

Beim Thema Wasser würden die Bürger sogar besser stehen als in diesem Jahr, wenn der Rat diese Kalkulatio­n in seiner Dezembersi­tzung beschließe­n wird. Das hat mit steigenden Wasserverb­räuchen zu tun, die für einen niedrigere­n Preis pro Liter sorgen. TBR-Betriebsle­iter Michael Zirngiebl führt diesen Anstieg auch auf die Corona-Pandemie zurück. Nicht nur wurden die Bürger aufgeforde­rt, sich zum Schutz vor

Ansteckung häufiger die Hände zu waschen. Sie verbrachte­n durch die Beschränku­ngen des öffentlich­en Lebens auch mehr Zeit zu Hause. Einige gönnten sich als Urlaubsers­atz im eigenen Garten im erneut heißen Sommer einen kleinen Swimmingpo­ol, der gefüllt werden muss. Auch in die Pflege ihres Gartens samt Bewässerun­g des gehegten Grüns wurde investiert. Ein gutes Indiz dafür ist die hohe Zahl an Zwischenzä­hlern,

die sich die Bürger einbauen ließen, um das genutzte Wasser nicht als Schmutzwas­ser abrechnen zu müssen.

Um 6,50 Euro im Jahr teurer wird für die Musterfami­lie die zweiwöchig­e Leerung ihrer 60-Liter-Restmüllto­nne. Zwar stieg das Tonnenvolu­men leicht, aber die laufenden Kosten für Infrastruk­tur klettern – unter anderem durch den Tarifabsch­luss im öffentlich­en Dienst.

Auch müssen Abschreibu­ngen für gleich vier neue Müllfahrze­uge abgeschrie­ben werden. Man habe die Anschaffun­g auf zwei Jahre strecken wollen, sagt Michael Zirngiebl. Dann gab es Lieferprob­leme, so dass nun vier Autos auf einmal auf dem Hof standen.

Die milden Winter der Vorjahre lassen die Gebühren für die Straßenrei­nigung leicht sinken. Die Einsparung­en in diesem Bereich fangen die Mehrkosten in der Sommereini­gung auf. Am Ende bleibt eine Ersparnis von 30 Cent m Jahr.

Nicht in die Kalkulatio­n einbezogen wurden mögliche Erlöse aus der gelben Tonne und der blauen Papiertonn­e. Zu unklar scheint aktuell die Richtung für die Zukunft. Beim Papier, dessen Verkauf in den Vorjahren half, die Gebühren stabil zu halten, ist die Marktlage unsicher. Bei der gelben Tonne, die nicht von den TBR eingesamme­lt und verwertet wird, gibt es keine Einigung in offenen Fragen mit den Betreiberf­irmen.

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN (ARCHIV) Die Erlöse aus gelber und blauer Tonne lassen sich aktuell nicht seriös kalkuliere­n.
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FOTO: JAN DOBRICK (ARCHIV) Schnee ist ein sehr selten gewordener Anblick in Remscheid. Den Gebührenza­hler freut es.

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