Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Bezirksver­treter empört über Lage im Wald

Das Land hat nach eigenen Angaben aber keine Handhabe, die Besitzer des Bürgerbusc­hs zu besserer Pflege zu bewegen.

- VON TOBIAS BRÜCKER

Im Bürgerbusc­h gibt es hinlänglic­h bekannte Probleme mit dem Borkenkäfe­r. Für viele Politiker wird der beliebte Wald durch die privaten Besitzer nicht ausreichen­d gepflegt. Die CDU forderte jetzt eine Stellungna­hme der Verwaltung zu der Situation in dem Wald und machte diese zum Thema in der Sitzung der Bezirksver­tretung III im Ratssaal. Das Gremium ist für die Stadtteile Schlebusch, Steinbüche­l, Lützenkirc­hen und Alkenrath zuständig.

Laut der Stellungna­hme, die sich auf Aussagen von Förster Karl Zimmermann bezieht, haben sowohl der Landesbetr­ieb Wald und Holz NRW als auch die Untere Naturschut­zbehörde (UNB) keine rechtliche Handhabung, die privaten Eigentümer zum „ordnungsge­mäßen

Führen“des Waldes zu bewegen.

Für den CDU-Politiker Michael Prangenber­g erwies sich diese Stellungna­hme

als inhaltlich zu dünn und deswegen nicht ausreichen­d. „Damit kann ich nicht leben“, betonte er. Dass viele der Bäume im Wald liegengela­ssen würden, spiele dem Borkenkäfe­r quasi in die Karten. Es müsse einen Weg geben, die Besitzer dafür verantwort­lich zu machen.

Rückenwind erhielt Prangenber­g durch Michael Hüther von der SPD. Er wohne in der Nähe der Waldes, sagte er und bestätigte den schlechten Zustand: „Es ist wirklich verheerend.“Wenn es keine Handhabe zum Zwang gebe, dann solle doch versucht werden, auf anderem Wege eine Einigung zu erzielen.

Bezirksvor­steher Frank Schönberge­r (CDU) bekräftigt­e, die Verwaltung möge alle Maßnahmen treffen, die Besitzer zum Handeln zu zwingen. Das könne zum Beispiel über die Notwenigke­it der Wegesicher­ung funktionie­ren. „Da hat die Stadt durchaus Mittel, um sie zu verpflicht­en“, erläuterte der Jurist.

Aus einer Rechtsprec­hung in den 1950er-Jahren ergebe sich die öffentlich­e Widmung der Hauptwege durch den Bürgerbusc­h. Grund dafür ist ihre ständige Nutzung durch die Öffentlich­keit.

Auch Förster Karl Zimmermann sprach vor den Politkern. Er betonte, die Wegesicher­ung sei tatsächlic­h eine Möglichkei­t. Insgesamt aber gebe es nicht viele Mittel. „Uns sind da ordentlich die Hände gebunden“, bedauerte er. Entlang der Autobahn 1 seien die Besitzer ihrer Pflicht nachgekomm­en. Betroffene Fichten wurden hier gefällt.

Insgesamt gelte, dass jede Person, die einen Wald betritt, also etwa Spaziergän­ger und Jogger, dies auf eigene Gefahr tun. Eine weitere Aufforderu­ng an die Eigentümer werde schwerlich umzusetzen sein. „Das haben wir ganz, ganz wenig Spielraum“, sagte der Fachmann.

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FOTO: UWE MISERIUS In einem „verheerend­en Zustand“: Im Bürgerbusc­h sind viele Fichten tot. Dem Borkenkäfe­r dürfte das gefallen, er hat so leichtes Spiel.

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