Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
IHK: Unternehmen sehen sich akut von Insolvenz bedroht
Die Bergische Industrieund Handelskammer (IHK) schlägt Alarm. Denn die wirtschaftlichen Auswirkungen der Unternehmen durch die Corona-Pandemie sind gravierend. „Die Situation in den Unternehmen ist angespannt. Zehn Prozent sehen sich sogar sich sogar akut von Insolvenz bedroht“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge.
Immer mehr Unternehmen in Solingen, Remscheid und Wuppertal würden sich laut Wenge wegen fehlender Mitarbeiter beklagen, weil diese sich in Quarantäne befänden. Auch das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie bei ihren Mitgliedsunternehmen. Hier erreichten die IHK binnen 48 Stunden insgesamt 425 Antworten.
Und jeder Vierte befragte Betrieb gab hier an, aufgrund von Quarantäne-Maßnahmen mit dem Ausfall von Mitarbeitern zu kämpfen. „Immer öfter fallen diese auch aus, weil sie aufgrund von geschlossenen Kindertagesstätten, Schulklassen oder Schulen ihre Kinder betreuen müssen“, betont Michael Wenge. Das zeige, dass die verantwortlichen Kommunen Quarantäne-Maßnahmen „unbedingt so schnell und so zielgenau wie möglich anordnen müssen“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch eine einheitliche Anwendung und möglichst auch Verkürzung, wie sie durch die neue Corona-Landesverordnung jetzt möglich werden.
Die Unternehmen im Städtedreieck trifft die Pandemie aber insbesondere auch wirtschaftlich sehr hart. „Fast zwei Drittel aller antwortenden Firmen verzeichnen einen Umsatzrückgang. Bei einem Drittel der Unternehmen hat sich der Umsatz sogar mindestens halbiert“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK.
Insgesamt positiv werden von den Unternehmen aber die staatlichen Hilfsgelder bewertet. Gleichwohl hat von den mehr als 420 an der Blitzumfrage beteiligten Unternehmen nur rund jeder fünfte Betrieb überhaupt Hilfsgelder beantragt. „Viele fürchten die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie, beispielsweise in der Versicherungsbranche und im Projektgeschäft“, sagt Wenge und ergänzt: „Corona wird uns noch lange beschäftigten.“