Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Betreuerin kümmert sich um schweres Schicksal
(sith) Das Zusammenleben von Frau K., die unerkannt bleiben möchte, und ihrer Mutter ist eine Schicksalsgemeinschaft. Die Solingerin, die mit ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung in der Innenstadt lebt, ist blind. Seit ihrer Geburt leidet die heute 61-Jährige an einer unheilbaren Augenkrankheit und ihrer Blindheit von Kindheit an.
„Dazu kommt, dass Frau K. auch eine Intelligenzminderung hat, es ihr also in der Kombination mit der Blindheit nur sehr eingeschränkt möglich ist, alleine im Leben klar zu kommen“, erzählt Songül Savur. Die gesetzliche Betreuerin kümmert sich seit vielen Jahren um Frau K. und ihre Mutter.
Denn auch die betagte Mutter kann ihrer Tochter nicht mehr helfen. Sie ist selbst schwer krank und mittlerweile bettlägerig. Ihr Krankenbett, das im Wohnzimmer der kleinen Wohnung aufgestellt ist, verlässt die Mutter fast gar nicht mehr. Die 61-jährige Tochter schläft in einem kleinen Nebenzimmer, dessen einziges Möbelstück ein schlichtes Bett ist.
Der Vater und Ehemann ist schon vor einigen Jahren gestorben. Seitdem lebt die Mutter mit der behinderten Tochter alleine in der Wohnung. Eine weitere Tochter und vier Söhne leben mit ihren Familien
auch in Solingen, kümmern sich regelmäßig um die Schwester und die alte Mutter. „Frau K. hat auch viele Bekannte, die ihr Essen vorbeibringen“, erklärt die Betreuerin. Die Betreute fühle sich aber dann auch immer verpflichtet, dafür zu bezahlen. Das Geld sei aber einfach sehr knapp. Die Mutter erhalte eine kleine Witwenrente, die Tochter Blindengeld vom Land und anteiliges Pflegegeld.
Die gesetzliche Betreuerin Songül Savur regelt seit über zehn Jahren den gesamten Alltag für die beiden Frauen. Das reicht von Kontakten zu Behörden, Vermieter und Bank bis zu Arztbesuchen. Dreimal am Tag kommt zudem ein Pflegedienst. Ansonsten versuchen Frau K. und ihre Mutter sich irgendwie zu arrangieren – die eine blind und geistig behindert, die andere bettlägerig.