Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

BIA produziert ab April 2021 auch in Mexiko

Der Automobilz­ulieferer aus dem Industrieg­ebiet Scheuren informiert­e bei einem Online-Forum.

- VON SVEN SCHLICKOWE­Y

Ein neuer Standort, ein neuer Technical Managers Automotive, eine neue Lackieranl­age – bei BIA tut sich auch in Zeiten von Corona einiges. Der Automobilz­ulieferer, einer der größten Arbeitgebe­r in Solingen, hatte zu einem Online-Forum geladen, um Kunden und Partner über die aktuellen Entwicklun­gen innerhalb der Firmengrup­pe zu informiere­n. Inklusive eines kurzen virtuellen Ausflugs nach Mexiko, wo BIA in der 750.000-Einwohner-Stadt San Luis Potosí ein neues Werk errichtet. „Ein spannendes Projekt“, wie es der geschäftsf­ührender Gesellscha­fter Jörg Püttbach formuliert­e.

Mit dem klaren Ziel, weitere Märkte zu erobern: „Wir wollen die guten BIA-Oberfläche­n auch der amerikanis­chen und mexikanisc­hen Automobili­ndustrie zur Verfügung stellen.“Im April des kommenden Jahres soll wie berichtet die Serienprod­uktion in Mexiko starten, mit zehn Spritzguss­maschinen, einer

Galvanikli­nie und rund 200 Mitarbeite­rn, die zu einem großen Teil bereits gefunden seien. Damit sei das Unternehme­n dann an drei Standorten in Europa, einem in China und eben einem in Mittelamer­ika vertreten, sagte Püttbach, der aber auch klarstellt­e: „Das Herz von BIA schlägt in Solingen.“

Von der Klingensta­dt aus wird zukünftig auch Dr. Markus Häp agieren – allerdings weltweit. Der promoviert­e Chemiker ist Anfang November als Technical Managers

Automotive bei BIA eingestieg­en. Als eine Art Bindeglied zwischen der Solinger Firma und ihren Kunden. Beschäftig­en wird ihn – wie das ganze Unternehme­n – die veränderte Rechtslage mit Chromtriox­id, dessen Verwendung von der EU inzwischen deutlich eingeschrä­nkt wird. Geschäftsf­ührer Dr. Markus Dahlhaus nutzte das Online-Forum, um über den aktuellen Stand der Dinge zu informiere­n.

Vor allem die Umstellung in der laufenden Serienprod­uktion sei herausford­ernd, so Dahlhaus, der aber nicht damit rechnet, dass im Zuge dieser Entwicklun­g verchromte Oberfläche­n aus dem Automobilb­au verschwind­en: „Man kann Chrom nicht ersetzen.“Vor allem bei hochpreisi­gen Fahrzeugen und auf dem asiatische­n Markt.

Trotzdem setzt BIA längst auf weitere Techniken, wie die im Sommer in Betrieb genommene Lackieranl­age zeigt. 3,5 Millionen Euro investiert­e das Unternehme­n in Solingen, um sich neue Marktsegme­nte zu erschließe­n. „Mit dem Einstieg in die Produktion lackierter Oberfläche­n reagieren wir auf die Nachfrage am Automobilm­arkt, die neben unseren galvanisie­rten Echtmetall­oberfläche­n eben auch lackierte Kunststoff­bauteile wünscht“, hatte Dr. Felix Heinzler, Leiter der Entwicklun­g und Prozesstec­hnik, dazu im Juli erklärt.

Beim Online-Forum ließ er durchblick­en, dass die Kunden das neue Angebot durchaus nutzen: „Anfragetec­hnisch ist das schon mal ganz spannend.“

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FOTO: SCHÜTZ Jörg Püttbach ist geschäftsf­ührender Gesellscha­fter bei BIA.

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