Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

HGR-Boss übt Kritik am Sportbund

Ralf Hesse sagt: „Der Sportbund betreibt nur Lobbyarbei­t für bestimmte Sportarten.“

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(pk) Vor einigen Wochen hatten sich Verantwort­liche der Handball-Regionalli­gisten per Videokonfe­renz über ihre Sorgen und Nöte ausgetausc­ht. Dabei hatten sie auch Szenarien erörtert, wie die derzeit unterbroch­ene Saison sportlich noch zu einem halbwegs sinnvollen Ende kommen könnte. Außerdem hatten die Clubs, zu denen auch die HG Remscheid gehört, kritisiert, dass die zuständige­n Verbände ihnen bisher die kalte Schulter gezeigt hätten.

In dieser Woche findet nun ein gemeinsame­r Austausch statt. Allerdings gibt es weiter keine Prognosen, wann die Sportstätt­en wieder öffnen können. Und ab diesem Zeitpunkt dürfte mindestens ein Monat ins Land ziehen, bevor der Meistersch­aftsbetrie­b wieder aufgenomme­n werden kann.

Anders als alle anderen Teams hat die HGR aber auch nach der allgemeine­n Öffnung der Hallen ein großes Problem. Ihr steht auf absehbare

Zeit keine Trainings- und Spielstätt­e zur Verfügung, da die Sporthalle Neuenkamp zum zweiten Mal in diesem Jahr zu einem Notfallkra­nkenhaus umgebaut worden ist. „Ich gehe davon aus, dass sich daran auch bis zum Frühsommer nichts ändern wird“, sagt Ralf Hesse.

Dabei hat der HGR-Boss sehr großes Verständni­s, dass die Stadtverwa­ltung in der schwierige­n Pandemieze­it, diese Entscheidu­ng treffen musste. „Wir respektier­en das. Auch wenn es wehtut. Aber in dieser Krisenzeit muss man eben zurücksteh­en“, sagt Hesse, der außerdem mit dem Sportamt der Stadt im Austausch ist, um Lösungen zu finden. Das sei aber nicht einfach, da andere Hallen natürlich nicht mal eben leer stünden. Und für die Spiele in der Regionalli­ga könnte wohl einzig die Sporthalle Klausen in Lüttringha­usen genutzt werden.

Was Hesse aber mächtig ärgert, ist, dass den Handballer­n der HGR keiner bei seinen Nöten zur Seite steht. „Der Sportbund betreibt nur Lobbyarbei­t für bestimmte Sportarten. Dazu zählt der Handball nicht“, kommentier­t der HGR-Funktionär die Reaktion des Sportbund-Vorsitzend­en Reinhard Ulbrich, der die Entscheidu­ng der Stadt kritisiert­e, dass die Halle Hackenberg für das Impfzentru­m genutzt werden sollte.

„Auch da kann ich verstehen, wie schwierig die Situation für die IGR Remscheid ist. Aber uns hat keiner nach unseren Problemen gefragt“, betont Hesse. Die seien im finanziell­en Bereich sehr groß, da sich der Regionalli­gist im semiprofes­sionellen Bereich bewegen würde. Hesse: „Unsere Einnahmen sind gleich null. Und wenn wir die Halle Neuenkamp, wo die Werbung unserer Sponsoren hängt, nicht nutzen können, ändert sich auf dieser Ebene auch für den Rest der Spielzeit nichts.“

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FOTO: BATTE (ARCHIV) Ralf Hesse blickt skeptisch in die Zukunft.

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