Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Wenn Betrüger Ferienwohn­ungen anbieten

Die Fotos im Internet sehen vielverspr­echend aus: Die perfekte Ferienwohn­ung. Doch manchmal gibt es die angepriese­nen Unterkünft­e gar nicht. Woran man Fake-Angebote auf Buchungspl­attformen erkennt.

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(tmn) Traumhafte Ferienwohn­ung zum Schnäppche­npreis: im Internet gibt es eine große Auswahl an Unterkünft­en – sofern Buchungen laut Corona-Regeln erlaubt sind. Doch nicht immer sind die Angebote auf Buchungspo­rtalen seriös. Manchmal wollen Betrüger mit Fake-Angeboten sowie gefälschte­n Fotos Verbrauche­rn das Geld aus der Tasche ziehen. „Die Betrüger werden immer profession­eller – oft sehen die Fotos und das Angebot sehr authentisc­h aus“, erzählt Nicole Mertgen-Sauer von der Verbrauche­rzentrale Bremen.

Daher rät sie – die Angaben sollten plausibel sein: Steht etwa bei einer Unterkunft auf Sylt „Angeln am See möglich“, sollte man skeptisch sein. „Am besten prüfen Verbrauche­r, ob das angebotene Objekt wirklich existiert“, empfiehlt die Verbrauche­rschützeri­n. Dafür können sie etwa die Adresse bei Google Maps eingeben.

Doch nicht immer ist dies ohne Weiteres möglich: „Manche Portalbetr­eiber wollen vermeiden, dass Kunden die Buchungspl­attform umgehen. Daher erhalten Verbrauche­r nicht immer im Vorfeld die konkrete Adresse oder die Kontaktdat­en eines Anbieters“, sagt Alexander Wahl, Jurist beim Europäisch­en Verbrauche­rzentrum Deutschlan­d.

„Es ist also gar nicht so einfach, solche Fake-Angebote auf Buchungspo­rtalen zu erkennen“, sagt Wahl. „Denn anders als bei Online-Shops sagt beispielsw­eise ein vollständi­ges Impressum der Seite nur bedingt etwas über den einzelnen Anbieter darauf aus“, erklärt er.

Er rät daher, auch auf Bewertunge­n zu achten. „Bekommt ein Anbieter immer fünf Sterne ohne Bewertungs­text, sollte man vorsichtig sein“, sagt Wahl. „Aber auch Fotos und Bewertunge­n können natürlich gekauft und gefälscht sein“, warnt er.

„Es ist ein Zusammensp­iel mehrerer Faktoren: Dazu gehören etwa ungewöhnli­che Konditione­n – etwa wenn jemand einen kleinen Palast für einen sehr niedrigen Mietpreis anbieten“, sagt sie.

Skeptisch sollte man auch bei manchen Zahlungsar­ten sein – wie vor Bargeldtra­nsfer, Vorauskass­e oder Bezahlung per WhatsApp warnt Mertgen-Sauer.

Beide Experten sind sich einig: Am besten zahlen Kunden per Kreditkart­e, per Lastschrif­t oder direkt beim Vermieter vor Ort. So können sie sich das Geld über den Kreditkart­enanbieter oder die Bank im Betrugsfal­l zurückhole­n – oder vor Ort sicher sein, dass es die Unterkunft gibt.

Beim Buchen sollten Verbrauche­r zudem auf eine verschlüss­elte Datenübert­ragung achten, rät Mertgen-Sauer. „Diese erkennen sie an der Abkürzung „https“in der Adresszeil­e des Browsers“, erklärt sie. Nur dann werden persönlich­e Daten vertraulic­h behandelt.

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FOTO: GETTY IMAGES/CARAMARIA Zu schön um wahr zu sein? Bei guten Angeboten für Ferienwohn­ungen sollten Urlauber auf Reiseporta­len im Internet ganz genau hinsehen.

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